Pre Season Week 1 Review: San Francisco 49ers vs. Dallas Cowboys

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Pre Season Week 1 Review: San Francisco 49ers vs. Dallas Cowboys

Posted By Lars Riedenklau

Das erste Spiel der Preseason ist Geschichte, die 49ers schlagen die Cowboys mit 24:21. Die Gewinner und Verlierer:

WINNER & LOSER

Wie Ihr es aus dem letzten Jahr kennt, werde ich hier meine Gewinner und Verlierer der absolvierten Spiele mit Euch teilen.

WINNER

• Jullian Taylor (DT)
Bereits während des Trainingscamp verdrängte der 7. Runden Pick aus Temple den etatmäßigen Backup für Arik Armstead, Ronald Blair, und sammelte viele Reps mit den Startern. Und dies zahlte sich aus: Taylor fand sich gegen die Dallas Cowboys in der Startformation wieder, neben prominenten Namen wie DeForest Buckner, Earl Mitchell und Solomon Thomas. Und Taylor machte bereits im ersten Drive, als es noch gegen die Starter der Cowboys ging, auf sich aufmerksam. Vor allem in der Run Verteidigung wählte Taylor mehrfach gute Angles, um den Run so früh zu stoppen bzw. stoppen zu lassen. In seinem letzten Collegejahr gelangen Taylor ganze elf Tackles for loss, er bestätigte diese Statistik gestern Abend mit einer beeindruckenden Vorstellung. Er blieb den ganzen Abend über in der Rotation, und war nahezu bei jedem wichtigen Run-Stop beteiligt. Erfreulich: Auch als Pass Rusher trat die Nr. 77 der 49ers in Erscheinung, mehrfach setzte er den Cowboys QB Cooper Rush gut unter Druck. Im 4. Viertel belohnte sich Taylor dann selbst, als er seinen ersten Sack in der NFL verbuchen konnte. Taylor ist bislang die Entdeckung der Offseason, es scheint, als sei die ohnehin schon gut besetzte D-Line der Niners noch ein Stück besser geworden.

• Richie James (WR)
Wie erwartet fiel WR Trent Taylor am gestrigen Abend aus, sein Ersatz: Rookie WR Richie James. Und es scheint, als hätten die 49ers ein haargenaues Abbild von Taylor gefunden. James ähnelt Taylor in seinen Bewegungen, auch die Körpergröße der beiden Late Round Picks ist nahezu identisch. Und James machte seinen Job hervorragend: Er spielte das ganze Spiel und hatte insgesamt drei Catches. Sein erster Catch kam bei einem kritischen 3. Down zu Stande, als Garoppolo ihn kurz hinter dem First Down Marker fand. Der Wurf ging etwas in den Rücken von James, doch dieser sicherte den Ball und den First Down. Der Spielzug erinnerte stark an die letzte Saison, als Garoppolo in solchen Situationen auf … Trent Taylor warf. Er fing einen weiteren Pass im Zuge eines Receiver Screens und generierte einen First Down. Sein letzter Catch war wohl sein wichtigster am gestrigen Abend: Nur wenige Sekunden vor Ende der Partie fing er einen schönen Pass von QB Nick Mullens, als er eine Slant Route in Richtung Endzone lief. Mullens brachte den Ball gut unter, James nutzte den zwar nur kleinen sich ihm bietenden Raum und sicherte den Ball: Touchdown und Sieg für die 49ers! Momentan spricht viel dafür, dass James im Roster der 49ers bleiben wird.

• Solomon Thomas (DT/DE)
Ich habe lange überlegt, ob ich Thomas zu den Gewinnern zählen soll, oder nicht. Ich habe mich dafür entschieden, denn insgesamt zeigte Thomas gestern eine ansprechende Leistung. Im Run Game ist Thomas bereits als hervorragender Edge Setter in Erscheinung getreten, dies bestätigte er gestern mehrfach. Obwohl die Cowboys über RB Rod Smith zu Beginn des Spiels einige Yards erzielen konnte, war es auch Thomas zu verdanken, dass die 49ers das Run Game besser in den Griff bekamen. Er wirkte agiler und frischer als noch im Vorjahr, dies zeigte sich auch beim Sack von ihm und DeForest Buckner gegen Cowboys QB Dak Prescott. Buckner schlug seinen Gegenspieler gewohnt leichtfüßig, Thomas kam über die rechte Seite und vollendete das Play und brachte Prescott zu Boden. Dennoch: Im Pass Rush blieb Thomas insgesamt erneut recht blass, wenn er von außen versuchen musste, den Quarterback zu jagen. Er scheint wenige Moves zu besitzen und versucht oft nur, mit brachialer Gewalt in den O-Liner zu rennen. Es kommt vor, dass er damit Erfolg hat – aber in den meisten Fällen, wird er damit scheitern. Die 49ers sollten zusehen, Thomas’ Stärken ausnutzen. Und die liegen nun mal in der Mitte.

• Nick Mullens (QB)
Die Überraschung des gestrigen Spiels war 3rd String Quarterback Nick Mullens. Von allen drei QBs wies er die beste Stat Line auf, er brachte 11 von 13 Pässen an den Mann, darunter jeweils ein Touchdown und eine Interception. Der Wurf, der zur Interception führte, war zugleich sein schlechtester. Insgesamt wirkte er „sharpe“ und sehr agil. Durch die ersten Completions gewann er an Selbstbewusstsein, zu seinen besten Würfen gehörte ein gut geworfener tiefer Ball auf WR Victor Bolden Jr., der sich gegen zwei Gegenspieler durchsetzte und den Ball fing (bei 4&2). In einer Situation hatte er Glück, dass ein eher schwach geworfener Ball, der abgewehrt wurde, von WR Steven Dunbar gesichert werden konnte, obwohl dieser gar nicht das anvisierte Ziel von Mullens gewesen ist. Beeindruckend war, wie er die 49ers kurz vor Ende der Partie über das Feld führte, um zehn Sekunden vor Ende der Partie den entscheidenden Touchdown auf WR Richie James zu werfen. Mullens war außer sich vor Freude, wer mag es ihm vergönnen. Auch die nachfolgende Two Point Conversion gelang ihm, nach einem schönen Play Action Fake fand er TE Wes Saxton in der Endzone. Obwohl CJ Beathard gestern nicht gut spielte, erscheint es höchst unwahrscheinlich, dass Mullens den Backup Job von Beathard gewinnen kann. Dennoch: Schön zu sehen, wie sich die jungen Spieler in der zweiten und dritten Reihe entwickeln.

LOSER

Die Liste der Loser ist länger, als die der Gewinner – und das trotz eines Sieges. Es mag daran liegen, dass vor allem bei der ersten Garde der 49ers noch viel Sand im Getriebe war.

• Verletzungen
Der Begriff „Loser“ passt hier nicht ganz ins Bild, nicht zufriedenstellend ist jedoch, wie viele Spieler der 49ers sich am gestrigen Abend eine Verletzung zuzogen. Erst traf es TE George Kittle, der ungünstig auf seine Schulter fiel und laut Shanahan erst einmal ausfallen wird. Ähnliches gilt für RB Matt Breida, der sich bei einem Block am Kopf verletzte. Solomon Thomas spielte nach dem 1. Drive mit dem 2. Team, verletzte sich jedoch, als die 49ers die Cowboys bei einem dritten Versuch stoppten, am Kopf (Auge). LB Malcolm Smith verletzte sich am Oberschenkel, sein Debüt für die 49ers war somit ein kurzes: Er spielte nur im 1. Drive, als die 49ers den TD der Cowboys zuließen. OT Garry Gilliam musste ebenfalls mit einer Kopfverletzung das Spielfeld verlassen und kehrte nicht zurück.

• Jimmie Ward (CB)
Autsch. Jimmie Ward bekam neben CB Ahkello Witherspoon heute die Chance, den verletzten Richard Sherman zu vertreten und lief mit dem 1. Team auf. Im Nachhinein darf man sagen: Ward scheint als Safety besser aufgehoben zu sein. Hier hat er jedoch mit Jaquiski Tartt und Adrian Colbert jüngere und günstigere Konkurrenz, die außerdem leistungstechnisch vor ihm anzusiedeln ist. Auf der Position des Nickelbacks, die er in seinem Rookiejahr bekleidete, scheinen der noch verletzte K‘Waun Williams und Rookie D.J. Reed gesetzt. Gestern Abend zeigte Ward, der zu den teuersten Spielern im Kader der Niners gehört, wieso er vielleicht sogar zu den potentiellen Kandidaten gehört, die es nicht in den Kader schaffen. Der erste Touchdown der Cowboys, ein Pass von Dak Prescott auf Rookie WR Michael Gallup, ging auf seine Kappe, denn obwohl er Gallup scheinbar ordentlich verteidigte, machte er keine Anstalten, seinen Körper Richtung Ball zu justieren, sodass Gallup leichtes Spiel hatte und den Ball für ca. 30 Yards fing und in die Endzone trug. Ward blieb für einige weitere Drives auf dem Feld, doch besser wurde seine Leistung nicht. Gegen WR Allen Hurns befand er sich erneut in guter Position, ließ jedoch auch gegen diesen den Catch für ca. 15 Yards, diesmal über die Mitte, zu. Was jedoch für Ward spricht: Die anderen CB der 49ers, darunter unter anderem Greg Mabin und Tyvis Powell, sammelten ebenfalls keine Pluspunkte.

• CJ Beathard (QB)
Obwohl CJ Beathard das Spiel mit fast 200 Passing Yards beendete, hinterließ er im Großen und Ganzen einen enttäuschenden Eindruck. Obgleich Beathard nur bis zur Halbzeit spielen sollte, ließ Shanahan ihn auch zu Beginn der 2. Halbzeit auflaufen – ein Zeichen der Unzufriedenheit? Beathard wirkte insgesamt sehr hektisch und in seinen Entscheidungen weiterhin zögerlich. Er agierte zwar beweglicher als noch im Vorjahr, dennoch brachte er zunächst nur wenige Pässe an den Mann. Oftmals wartete er zu lange und musste den Ball wegwerfen, in einigen Situationen blieb ihm aber auch nichts anderes übrig, als den Ball wegzuwerfen, da er unter Druck stand. Auffällig: Beathard warf mehrfach gegen die ausstreckten Arme von Defendern, sodass die Bälle getippt worden und einige Zeit in der Luft waren. Einer dieser Bälle wurde intercepted und dies erst kurz nach dem besten Pass von Beathard am gestrigen Abend, als er WR Aldrick Robinson mit einem tiefen Ball für 33 Yards fand. Dieser hechtete nach vorne und machte den athletischen Catch. Kurz nach der Halbzeit kam Beathards längster Pass der Partie zu Stande, Dante Pettis lief sich hinter den Safeties der Cowboys frei und Beathard feuerte den Ball über das Feld. Der Ball war etwas zu kurz geworfen, Pettis musste abstoppen, war jedoch immer noch frei genug, um den Ball für 53 Yards zu fangen. Bei einem früheren oder längeren Wurf hätte aus diesem Spielzug jedoch wohl ein Touchdown resultieren müssen. Insgesamt also eine eher schwache Vorstellung des Backups, der die zuletzt negativen Eindrücke aus dem Camp leider bestätigte.

• Run Game
Das Run Game der 49ers kam gestern zunächst fast gar nicht in Gange. Starter Jerick McKinnon bekam den Ball drei Mal, insgesamt generierte er hierbei jedoch vier Minus Yards. Shanahan versuchte, McKinnon über die außen ins Spiel zu bringen, hierauf waren die Cowboys jedoch – logischerweise – vorbereitet, und gaben McKinnon keinen Zentimeter Raum. Auch Matt Breida, der primär durch die Mitte lief, hatte wenig auszurichten gegen die starke Cowboys D-Line, die die Probleme der 49ers O-Line gnadenlos aufdeckte. Vor allem die Guards der Niners scheinen im Run Blocking noch Probleme zu haben, hieran muss dringend gearbeitet werden. RB Joe Williams lief elf Mal mit dem Ball, er erzielte zwar einen Touchdown, seine Runs brachten aber im Durchschnitt nur etwas weniger als zwei Yards ein. Den meisten Raumgewinn verzeichnete Special Team Ass Raheem Mostert, der mit seinen Runs über 50 Yards erzielte. Er fumblete den Ball ein Mal, der Ballbesitz ging an die Cowboys. RB Jeremy McNichols erzielte ebenfalls einen Touchdown, hatte aber im restlichen Verlauf der Partie wenig Möglichkeiten, sich zu präsentieren.

• Pass Rush
Das leidige Thema: Der Pass Rush. Obwohl die 49ers gestern zwei Sacks, und damit zwei mehr als die Cowboys, auf den Spielberichtsbogen schreiben durften, bleiben einige große Fragezeichen hinter den Pass Rushern der 49ers. Nach dem Abgang von Elvis Dumervil, der in der letzten Saison die meisten Sacks (6,5) für San Francisco generierte, kündigte man an, mit den Spielern arbeiten zu wollen, die man im Kader hat. Ob das wirklich eine gute Idee ist, wird seit längerem hinterfragt, und gestern bekamen die Kritiker wieder einige Gründe geliefert, die dafür sprechen, dass die 49ers noch Nachholbedarf auf dieser Position haben. DeForest Buckner und Solomon Thomas setzten zwar die erste Duftmarke, als die Dak Prescott zu Boden brachten, und DE Jullian Taylor machte eine gute Figur, aber ansonsten war die Vorstellung der etatmäßigen Pass Rusher mäßig. Sowohl Thomas und Buckner, als auch Taylor sind primär als Run Stopper eingeplant, auch wenn alle drei bestenfalls auch Sacks sammeln sollen. Für den Pass Rush sollen jedoch vor allem Cassius Marsh und Jerry Attaochu sorgen, die gestern auch einiges an Spielzeit erhielten, jedoch sehr blass blieben. Marsh scheint mit seinen Finesse Moves gegen athletische Tackles wenig ausrichten zu können, während Attaochu wenig Counter Moves hat,
und sich sein Speed Rush Move mittlerweile scheinbar herumgesprochen hat. Den 49ers fehlt es so an einem „echten“ Pass Rusher, und dies kann gewaltig nach hinten losgehen. Im Kollektiv werden die 49ers durch die individuellen Stärken der Spieler eines Kalibers wie Buckner, Armstead oder Thomas vereinzelt zu Sacks kommen, eine richtige „Waffe“ besitzen die 49ers jedoch nicht. Die Rolle von Thomas habe ich bereits oben angesprochen, als Pass Rusher von außen wirkt er deplatziert. Andere Spieler, auf denen Hoffnung lag, wie bspw. Pita Taumeopenu, Eli Harold oder Dekoda Watson blieben entweder blass, oder haben ihre Stärken ebenfalls in der Run Verteidigung. Sollte man sich tatsächlich um Khalil Mack bemühen…?

German Watch: Mark Nzeocha spielte ab dem 2. Quarter als Strong Side Linebacker und vereinzelt als Weak Side Linebacker. Zudem kam er fast durchgängig in den Special Teams zum Einsatz. Er verzeichnete einen Tackle und spielte ansonsten recht unauffällig.

Written by Lars Riedenklau

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