Preview Week 15: San Francisco 49ers vs. Tennessee Titans

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Preview Week 15: San Francisco 49ers vs. Tennessee Titans

Posted By Lars Riedenklau

Nach zwei Auswärtssiegen in Folge geht es für die San Francisco 49ers zurück nach Santa Clara, wo man auf die Tennessee Titans trifft (Sonntag, 22:25 Uhr, GamePass).

Der Gegner – Tennessee Titans (8-5, 3-4 away)

Mit den Tennessee Titans wartet das zweite von drei AFC-South-Teams auf die San Francisco 49ers, in der nächsten Woche geht es dann noch gegen die Jacksonville Jaguars. Die Titans befinden sich momentan auf dem zweiten Rang in der AFC-South, die Jacksonville Jaguars führen die Division an, nachdem diese in der letzten Woche gewinnen konnten, die Titans jedoch bei Arizona Cardinals als Verlierer vom Feld gingen. Trotz eines ordentlichen Records macht sich bei den Titans derzeit Katerstimmung breit. Die eigene Division ist bis auf die Jaguars, gegen die man das Hinspiel deutlich für sich entscheiden konnte, sehr schwach. Doch die Titans schafften es trotz eines namhaft besetzten Kaders nicht, durch überzeugenden Football aufzufallen. Die bisweilen acht Siege kamen oft recht glücklich zustande, mehrfach gewann man mit nur wenigen Punkten Vorsprung (bspw. in Cleveland, gegen die Colts & Ravens).

In der Off-Season verstärkten sich die Titans punktuell, denn die Offense, die mit den Running-Backs DeMarco Murray und Derrick Henry über zwei echte Waffen verfügt, mangelte es an Wide-Receivern. Man wollte diesen Need mit WR Corey Davis füllen, den man in der 1. Runde des NFL-Drafts auswählte, auch Free-Agent Eric Decker wurde für die neue Saison verpflichtet. Doch beide bleiben bislang hinter den Erwartungen zurück, immer noch ist Ex-49er Delanie Walker die Hauptanspielstation von Quarterback Marcus Mariota. Und da wären wir schon bei Mariota, der seine dritte NFL-Saison spielt, und im letzten Jahr aufgrund einer Verletzung das Ende der Saison verpasste, was letztendlich dafür sorgte, dass die Titans die Play-Offs nicht erreichten. In diesem Jahr sollte nun alles besser werden, auch, weil man die Offense vermeintlich gestärkt hat. Doch Mariota spielt bislang die schwächste Saison seiner Karriere, momentan hat er mehr Interceptions als Touchdowns geworfen. Es läuft nicht viel zusammen bei dem Team von Mike Mularkey, doch bislang hat der Record und die Division-Führung dies entschuldigt. Doch die Niederlage gegen die stark ersatzgeschwächten Cardinals (Blaine Gabbert…) sollte in Nashville so manchen Optimisten die Augen geöffnet haben.
Die Defense der Titans ist derzeit hauptsächlich damit beschäftigt, die eigene Mannschaft in Schlagdistanz zum Gegner zu halten, denn der Offense gelingt dies in den letzten Wochen nicht. Vor allem die Secondary der Titans macht einen starken Eindruck, die „Jungspunde“ Kevin Byard und First-Round Pick Adoree Jackson drücken der Defense momentan den Stempel auf. Ansonsten verfügen die Titans in der Defense nicht unbedingt über große Star-Power, doch die große Zahl der erfahrenen Veterans ist für Tennessee derzeit sehr wertvoll. Spieler wie Jurrell Casey (DT), Wesley Woodyard (MLB) und Brian Orakpo (OLB) machen die Titans zu einer der besseren Defenses in der Liga, die jedoch auch nicht zur Ligaspitze gehört.

Nun geht es für die Titans also zu den wiedererstarkten 49ers, eine undankbare Aufgabe. In Nashville hätte man sich sicherlich einen besseren Moment ausgesucht, um auf die Mannen von Kyle Shanahan zu treffen. Normalerweise ist es für die Titans eine Pflichtaufgabe, bei den 49ers zu siegen, doch in Anbetracht der letzten Ergebnisse wird dies wohl schwerer als gedacht. Bei den Buchmachern gelten die 49ers sogar als Favorit, und das obwohl die Titans eine (auf dem Papier) deutlich erfolgreichere Saison spielen… Wenn die Titans heute in der Offense einen Weg finden, die 49ers-Defense zu überlisten und die eigenen Stars in den Vordergrund zu rücken, dürfen wir uns auf ein spannendes Spiel gefasst machen. Die Titans müssen Wiedergutmachung betreiben, zuletzt auch deswegen, um sich die Chance auf einen Play-Off-Spot zu wahren…

Kurz-Info:
– Gegründet: 1960
– Vereinsfarben: blau, weiß, silber
– Super-Bowl Titel: 0
– Stadion: Nissan Stadium (Kapazität: 69.143)
– Headcoach: Mike Mularkey
– letztjähriger Record: 9-7 (2. Platz in der AFC South)
– ewige Bilanz: 49ers lead series 8-5

Die Aufstellung der Titans findet ihr hier.

Players to watch:

  • Marcus Mariota (#8, QB):
    Der laufstarke Oregon-QB hat bereits 14 Interceptions geworfen, dem stehen bislang „nur“ zehn Touchdowns gegenüber. Zwar waren Mariotas Leistungen noch ausreichend gut, um Spiele zu gewinnen. Doch das Spiel in Arizona war für Mariota und seine Offense ein Offenbarungseid. Die stark ersatzgeschwächten Cardinals ließen nur sieben Punkte zu, und das trotz der Man-Power in der Titans Offense. Man muss hoffen, dass Mariota nicht ausgerechnet heute zur Höchstform aufläuft. Es wird entscheidend sein, dass die 49ers Mariota in der Pocket halten können, sodass er keine Plays mit seinen Beinen machen kann. Denn wenn Mariota passen muss, offenbart er derzeit bekanntlich große Schwächen.
  • Kevin Byard (#31, DB):
    Eine positive Überraschung für die Titans ist Safety Kevin Byard, ein Dritt-Runden-Pick aus dem Jahr 2016. Zu Beginn der Saison wurde er zum Starting Free-Safety erklärt, mit bislang sechs Interceptions (fünf in zwei Spielen) führt er die interne Rangliste der Titans an, liegt auf Rang zwei der NFL. Außerdem hat Byard schon 14 (!) Pässe deflected – gegen den Pass ist Byard eine Allzweckwaffe. Er führt das Defensive-Backfield der Titans an und ist auch in der Run-Verteidigung sehr solide.
  • DeMarco Murray (#29, RB) & Derrick Henry (#22, RB):
    Geht man nach den Namen, haben die Tennessee Titans wohl das beste Backfield der NFL. Doch bislang bleiben Murray und Henry hinter den Erwartungen zurück. Man stellte sich einen nahezu unschlagbaren One-Two-Punch vor, aber vor allem Murray bekommt seit einigen Wochen nicht mehr viel auf die Reihe. Ins Passspiel ist er gut eingebunden, doch als Rusher hat ihm Henry mittlerweile den Rang abgelaufen. Dennoch sind die Calls von Mularkey oft zu vorhersehbar, da Henry und Murray verschiedene Spielertypen sind, und so anhand des aufgestellten Spielers meist schon vor dem Play erahnt werden kann, ob und wie die Titans rennen werden. Dennoch sind die beiden natürlich nicht zu unterschätzen und haben das Potential, jeden Gegner in Grund und Boden zu rennen, zumal man mit Taylor Lewan und Jack Conklin zwei potentielle All-Pro Tackles auf dem Platz stehen hat.

So steht um die San Francisco 49ers (3-10, 1-5 at home):

Zwei Siege in Folge: Das gab es für die San Francisco 49ers zuletzt vor drei Jahren. Unbekannte Glücksgefühle in der Bay-Area, und das ist vor allem einem Mann zu verdanken: Jimmy Garoppolo. Zwei Spiele startete der Shooting-Star Quarterback nun für die 49ers, in beiden Spielen ging man als Sieger vom Platz. Garoppolo ist in seiner jungen Karriere als Starter noch ungeschlagen und wird natürlich alles daran setzen, diese Statistik heute Abend auszubauen. Unter der Woche äußerte sich Garoppolo und gab an, sich bereits sehr darauf zu freuen, endlich vor den 49ers-Fans im heimischen Stadion auflaufen zu dürfen.

Gegen die Houston Texans starteten die 49ers eher suboptimal in die Partie, obwohl Carlos Hyde einige gute Runs für die 49ers auf das Parkett zauberte, erwischte Garoppolo ein schwaches erster Quarter und warf eine Interception. San Franciscos Defense hielt die Mannschaft im Spiel, mehrfach bekam man die Hände an Quarterback Tom Savage, der sich eine Gehirnerschütterung zuzog, und durch T.Y. Yates ersetzt werden musste. Garoppolo konnte sich fangen und führte die 49ers noch in der ersten Halbzeit quer über das Feld, Carlos Hyde veredelte den ersten gute Drive der Niners und brachte sie in Führung. Doch T.Y. Yates erwischte einen besseren Tag als Savage, vor allem, weil mit DeAndre Hopkins einer der besten Wide-Receiver der Liga auf dem Platz stand. Gefühlt schaute Yates nur in eine Richtung, nämlich in die von Houstons Nr. 10. Und die 49ers hatten zunächst keine Antwort auf diese Taktik, Hopkins erielte zwei Touchdowns in aufeinanderfolgenden Drives und brachte die Texans nahezu im Alleingang wieder in Front. DC Robert Saleh reagierte und nahm CB Dontae Johnson aus dem Spiel, er wurde durch Greg Mabin ersetzt, der möglicherweise auch gegen die Titans vor Johnson erhält. Man bekam Hopkins besser in den Griff, auch, weil man zusätzlich einen Safety beauftragte, Hopkins zu decken. Die 49ers steckten nicht auf, Garoppolo fand immer besser ins Spiel und erzielte seinen ersten und einzigen Touchdown der Partie, als er Garrett Celek (kurz zuvor ein 61y-catch) zur Führung fand. Robbie Gould verwandelte alle seiner vier Field-Goal Versuche, letztendlich stand ein selten gefährdeter 26-16-Auswärtssieg auf dem Papier.

Unter der Woche tat sich nicht viel in San Francisco, die Diskussion, ob Garoppolo einen neuen Vertrag erhält, wurde von den Verantwortlichen ausdrücklich aufs neue Jahr (und das Ende der Saison) verschoben. Trent Browns Schulterverletzung ist so schwerwiegend, dass er die Saison auf IR beenden muss. Zane Beadles wird ihn ersetzen, gegen die Texans hatte er einen schweren Stand, als Jadeveon Clowney ihn mehrmals schwindelig spielte. Doch Garoppolo lässt die O-Line derzeit besser aussehen, als sie eigentlich ist, weshalb dieser Ausfall zwar schwerwiegend ist, aber nun wohl auch keine große Rolle mehr spielt, da Brown bereits die letzten Spiele fehlte, und man diese dennoch siegreich gestaltete. Man stelle sich trotzdem einmal vor, zumindest die Hälfte der Leistungsträger, die mittlerweile verletzt sind, wären noch fit…
Auch für Kick-Returner Victor Bolden Jr. ist die Saison beendet, die 49ers verpflichteten mit Max McCaffrey (Packers-Practice-Squad) umgehend Ersatz.

Gewinnen macht Spaß, das werden die 49ers gemerkt haben – drum wäre es schön, wenn sie damit bis zum Ende der Saison einfach nicht mehr aufhören. Mit den Titans wartet eine harte Nuss auf die Niners, die sich mitten im Kampf um die Play-Off-Plätze befinden. Die 49ers könnten jedoch noch indirekt eingreifen, indem sie beispielsweise heute die Titans schlagen – wir wären nicht abgeneigt!

Players to watch:

  • Jimmy Garoppolo (#10, QB):
    Garoppolo gibt heute sein Debüt als Starter der 49ers im heimischen Levis‘ Stadium, erstmals kann sich ein Großteil der ansässigen Fans ein komplettes Bild von ihm machen. Wenn er weiterhin so stabil bleibt, wird er auch heute wieder beeindrucken: Durch Pocket-Awareness, saubere Pässe und Leichtfüßigkeit. Vor allem seine Harmonie mit Marquise Goodwin ist nicht zu verkennen, hält Goodwin seinen Schnitt mit Garoppolo (100 yards pro Spiel) winkt ihm erstmals in seiner Karriere eine 1000 yards Saison.
  • Reuben Foster (#56, LB):
    Foster ist endlich angekommen in San Francisco, er gehört bereits nach wenigen Spielen zu den absoluten Leistungsträgern des Teams und ist aus der Aufstellung nicht mehr hinwegzudenken. Foster steht bei jedem möglichen Defense-Snap auf dem Feld, und das ist auch gut so. Er hebt die 49ers-Defense auf ein anderes Level, und auch heute ist er wieder gefragt, wenn es darum geht, Mariota in der Pocket zu halten und Henry/Murray einzuschränken. Es macht einfach Spaß, Foster zuzusehen – hoffentlich zeigt er heute erneut, was den anderen Teams für ein Talent entgangen ist.
  • Garrett Celek (88, TE):
    Celek-Time! Garrett Celek fällt in den letzten Wochen durch erstaunlich stabile Leistungen auf und hat bereits drei Touchdowns erzielt, die meisten aller Spieler im Team der 49ers. Im Locker-Room ist Celek sehr beliebt, nach dem Sieg hörte man laute Rufe: „Celek-Time!“ Auch innerhalb des Teams scheint mitzubekommen, dass Celeks Leistungen momentan sehr gut sind, es ist wahrhaftig beeindruckend, wie schnell Celek geworden ist – und ballsicher. Ein gutes Omen, um ein anständiger Tight-End in der Liga zu sein. Auch heute wird Garoppolo wieder das ein oder andere Mal Ausschau nach Celek halten, vor allem in der Redzone. Vielleicht ist heute Abend dann wieder „Celek-Time“!

Injury Report:

Hier entlang!

Ich wünsche allen, die das Spiel schauen, ein gutes Spiel und hoffe natürlich auf den dritten Sieg in Folge!

Autor:
Lars Riedenklau

Written by Lars Riedenklau

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