Preview Week 5: Indianapolis Colts vs. San Francisco 49ers

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Preview Week 5: Indianapolis Colts vs. San Francisco 49ers

Posted By Lars Riedenklau

„The same procedure as every week“ – so fühlt es sich an, diese Preview zu verfassen…

Der Gegner – Indianpolis Colts (1-3, 1-1 at home):

Die Saison 2016 war für die Colts ein Jahr mit Auf und Abs – dies bestätigt auch der Record von 8-8. Chuck Pagano stand nach dem Verfehlen der Play-Offs, das erste Mal seit der Saison im Jahr 1997, stark in der Kritik und stand kurz vor dem Rauswurf. Doch entgegen der Erwartungen der Experten verlängerten die Colts den Vertrag mit ihrem Headcoach und stärkten ihm den Rücken. Doch in Indianapolis läuft man immer noch der Vergangenheit hinterher. Nach dem Abgang von Peyton Manning soll es QB Andrew Luck richten, und die Colts wieder auf die Siegerstraße bringen. Luck ist ein hervorragender Quarterback und sorgte dafür, dass die Colts in den Jahren 2013 und 2014 einem Super Bowl-Einzug nah waren, doch die Qualität des gesamten Teams reichte einfach nicht aus. Und daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Die Colts hängen stark von Andrew Luck ab, und das tut dem Team nicht gut. Man ist nur auf vereinzelten Positionen mit überdurchschnittlichen Spielern besetzt, was zwangsläufig dazu führt, dass man in Indy ohne Luck zu einem der schwächeren Teams der NFL gehört. Peyton Manning wird heute in Indianapolis geehrt – seine Statue vor dem Stadion wird offiziell vorgestellt. Die Colts würden gerne aus seinem Schatten heraustreten, vielleicht ist der heutige Tag ein guter Anfang. Doch noch immer müssen die Colts ohne Andrew Luck auskommen, der sich vor der Saison verletzte und erst in dieser Woche wieder ins Training einsteigen konnte.

Und so ging es ohne Luck in die Saison, und es kam so, wie es viele erwartet hatten. Mit Scott Tolzien „under center“ kamen die Colts bei den neu erstarkten Los Angeles Rams mit 9-46 so deutlich unter die Räder, dass es für Tolzien wohl der einzige Auftritt in der Saison bleiben wird. Der von den New England Patriots verpflichtete Jacoby Brissett übernahm – ihm gelang es, zumindest die Fehlerquote der Colts Offense zu minimieren. Bei den Cardinals gelang den Colts nahezu ein Achtungs-Erfolg, aber wie die 49ers musste man sich in Over-Time geschlagen geben. Gegen die Cleveland Browns gelang den Colts dann der erste Saison-Erfolg. Brissett spielte ordentlich, doch das Spiel war lange Zeit eng – ein Zeichen dafür, dass die Colts noch lange nicht auf ihrem alten Niveau angelangt sind. Bei den Seahawks hielt man bis zur Halbzeit gut mit, bis sich die individuelle Klasse der Seahawks durchsetzte und es letztendlich eine empfindliche 18-46-Pleite hagelte. Bislang überzeugten beide Mannschaftsteile der Colts nur selten, in der Offense sind es die alten Bekannten, TY Hilton und Frank Gore, die für Aufsehen sorgen. Donte Moncrief, der zweite Receiver der Colts, findet sich immer besser zurecht und steigert seine Produktivität. Die Defense der Colts hingegen ist bislang eine Enttäuschung – trotz der Verpflichtung von DT Jonathan Hankins. Einzig First-Round-Pick Malik Hooker ließ einige Male seine Klasse aufblitzen.

Nun steht den Colts also der letzte Gegner aus der NFC West gegenüber, und gegen die 49ers wird man Indianapolis alles daran setzen, den zweiten Saison-Sieg einzufahren – auch zu Ehren Peyton Mannings. Doch ob man mit einem Sieg auch den Sprung in die Zukunft schafft, darf bezweifelt werden. Einen Hoffnungsschimmer gibt es: Andrew Luck dürfte in Woche sechs wieder auf dem Platz stehen.

Kurz-Info:
– Gegründet: 1953 (bis 1984 als Baltimore Colts)
– Vereinsfarben: Blau, Weiß
– Super-Bowl Titel: 2 (1970, 2006)
– Stadion: Lucas Oil Stadium (62.421 Plätze)
– Headcoach: Chuck Pagano
– letztjähriger Record: 8-8 (3. Platz in der AFC South West)
– ewige Bilanz: Colts lead series 25-19-0

Die Aufstellung der Colts findet ihr hier.

Players to watch:

  • Frank Gore (#23, RB)
    Bei vielen 49ers-Fans geht das Herz auf, wenn sie den Namen Frank Gore hören, mich mit eingeschlossen. „The Inconvenient Truth“ klettert Jahr für Jahr die NFL-Rekordlisten nach oben, die 49ers-Legende denkt auch mit 34 Jahren noch lange nicht ans Aufhören. Seine Leidenschaft und seine Attitude für das Spiel haben sich immer noch nicht gelegt, Gore kämpft immer noch um jeden Zentimeter und hat auch bei den Colts bereits Kult-Status erlangt. Das einzige, was Gore noch fehlt, ist ein Super Bowl-Ring. Doch auch mit den Colts wird ihm dieses Meisterstück wohl verwehrt bleiben. Unter der Woche sprach Gore über „seine“ 49ers und drückte aus, dass er sich wünsche, dass die 49ers gut abschneiden. Das Gleiche wünschen wir Frank „The Tank“ ebenfalls, solange die 49ers heute Sieger bleiben, auch
  • TY Hilton (#13, WR)
    TY Hilton gehört seit Jahren zu den besten, aber auch zu den meist unterschätzten Receiver der Liga. Im letzten Jahr führte er die NFL in receiving yards an, trotz seiner recht überschaubaren Größe ist Hilton in allen Lagen ein Receiver, der fähig ist, den Ball zu fangen. Ob als „deep threat“, bei einem „jump ball“ oder „in traffic“ – Hilton ist stets eine sichere Option. Ob für Luck oder Brissett – Hilton bleibt die Nr. 1-Waffe der Colts und wird die Cornerbacks der 49ers heute vor eine gewaltige Aufgabe stellen.
  • Malik Hooker (#29, FS)
    Der Erst-Runden-Pick der Colts, Malik Hooker (OSU), bleibt bislang nicht hinter den Erwartungen zurück. Hooker fiel relativ weit im Draft, und die Colts sagten „Danke“ und erhielten einen Pro-Bowl Kaliber Safety. Hooker ist aufgrund seiner Größe in der Coverage ein wichtiger Baustein für die Defense der Colts, durch seine Hit Power ist er jedoch auch in der Verteidigung gegen den Run sehr stark. Ihm gelangen in dieser Saison bereits drei Interceptions – Liga-Bestwert. Er wird heiß darauf sein, diese Statistik gegen die 49ers und Brian Hoyer weiter zu verbessern.

So steht es um die San Francisco 49ers (0-4, 0-2 away):

Ich könnte hier den gleichen Text aus den letzten Wochen stehen lassen, vermutlich würde es keinem auffallen. Das liegt ganz einfach daran, dass es den 49ers weiterhin gelingt, sich in die beste Position zu bringen, Spiele zu gewinnen – nur um sie letztendlich knapp zu verlieren.

So ereignete es sich auch am vergangenen Sonntag, als die 49ers in der Over-Time bei den Arizona Cardinals als Verlierer vom Platz gingen. Wieder einmal war es an der Defense, das Spiel nicht aus der Hand gleiten zu lassen. Bereits im ersten Drive gelang Ray-Ray Armstrong eine Interception, nach dem der Druck auf Carson Palmer zu groß geworden war. Rashard Robinson ließ den Ball zunächst fallen, doch Armstrong fing den Ball noch bevor er den Boden touchierte. Im gesamten Spiel gelangen der 49ers-Defense sechs Sacks, zwei davon gingen auf das Konto von Elvis Dumervil, der seine Karriere-Sacks 100 & 101 generieren konnte. Auch DeForest Buckner, der von den Experten der Seite „ProFootballFocus“ als bester Interior-Defensive-Lineman geführt wird, belohnte sich mit seinem ersten Sack der Saison. Ray-Ray Armstrong, der ein starkes Spiel machte (endlich…), Eli Harold und Solomon Thomas (erster Karriere-Sack) komplettierten das halbe Dutzend. In der Over-Time gelang Elvis Dumervil sogar sein dritter Sack, doch Shanahan akzeptierte (fragwürdige Entscheidung) die Strafe gegen die Cardinals, sodass Dumervils Sack annulliert wurde. Nur zwei Plays später erzielte Palmer den entscheidenden Touchdown, als er Larry Fitzgerald in der Endzone fand. Nichtsdestotrotz eine ordentliche Leistung der Defense, die bis spät in der OT keinen Touchdown zuließ.

Eine ordentliche Leistung kann man der Offense leider nicht attestieren, wieder einmal schlichen sich zu viele Fehler im Spiel der 49ers ein. Angefangen bei Brian Hoyers ungenauen Würfen, über zahlreiche Flaggen gegen die Interior-Offensive-Linemen, bis hin zu diversen Drops der Wide-Receiver und Tight-Ends, die 49ers-Offense schaffte es nicht, einen Touchdown zu erzielen. Carlos Hyde, der sichtlich angeschlagen auf dem Feld stand, versuchte noch sein Bestes, doch auch er konnte den 49ers nicht zu sechs Punkten verhelfen. Pierre Garcon war abgemeldet, Patrick Peterson ließ nur drei kurze Catches des No. 1-Wideouts der 49ers zu. Die Cardinals stoppten den Run bei 1. Down sehr gut, weshalb Brian Hoyer oft passen musste (insgesamt 49 (!) Mal) – und auch das funktionierte nicht gut. Die Interior-Line der 49ers hielt nicht gut, oft hatte Hoyer einen Gegenspieler im Gesicht und musste den Ball schnell loswerden, weshalb viele seiner Pässe ungenau waren. Einige Missverständnisse mit seinen Wide-Receivern führten zu Incompletions, dazu droppten Taylor, Robinson, Kittle und Paulsen viele fangbare Bälle. Hoyer warf wieder einmal eine Interception, als Trent Taylor ausrutschte – der Ball wäre aber wohl auch so in den Händen von Antoine Bethea gelandet. Hoyer nahm nach dem Spiel einen Großteil der Fehler auf seine Kappe, denn auch er verfehlte oft seine Ziele deutlich. Einige Male gelang es den 49ers gut, den Ball laufen zu lassen – doch nicht ein Drive blieb frei von Drops, Penalties oder anderen Fehlern – und so erzielt man eben keine Touchdowns. Und ohne Touchdowns gewinnt man für gewöhnlich keine Spiele, dies mussten die 49ers zum zweiten Mal in dieser Saison schmerzlich erleben. Einzig Kicker Robbie Gould war am letzten Sonntag „on fire“, er verwandelte alle fünf Field-Goal Attempts, ohne mit der Wimper zu zucken. Gould verfehlte bislang noch kein Field-Goal in dieser Saison.

Für heute Abend erhoffen sich die 49ers natürlich endlich den 1. Saison-Erfolg. Und diese Hoffnung scheint nicht ganz unbegründet, so sind die Colts von den bisherigen Gegnern wohl eindeutig als der schwächste einzuschätzen. Bislang spielte man gegen eher starke Defense-Reihen, dies kann man von den Colts – bei allem Respekt – nicht unbedingt behaupten. Brian Hoyer und die Offense haben heute also die Chance, endlich ins Rollen zu kommen und einige Punkte aufs Board zu bekommen. Denn wenn dies auch heute nicht gelingen sollte, wird man an der Rolle von Hoyer als Quarterback erstmals so wirklich zweifeln dürfen. Die Defense der 49ers wird aber auch heute wieder zur Höchstform auflaufen müssen, denn die Offense der Colts ist trotz aller Miseren und Verletzungspech (auch TE Jack Doyle wird ausfallen) nicht zu unterschätzen.

Marquise Goodwin hat seine Gehirnerschütterung überstanden und wird spielen können. Carlos Hyde und Matt Breida konnten unter der Woche trainieren und sollten für heute Abend einsatzbereit sein. Reuben Foster und Eric Reid sind noch nicht wieder fit, man wird versuchen, sie gegen die Redskins in der nächsten Woche wieder auf den Platz zu schicken. Adrian Colbert und Dekoda Watson hingegen fallen definitiv aus – vielleicht die Chance für Mark Nzeocha, heute in den 46-Mann-Kader zu rutschen, letzte Woche war er noch als „inactive“ gelistet worden.

Players to watch:

  • Carlos Hyde (#28, RB)
    Hyde befindet sich momentan auf Platz sechs der Running-Backs, wenn es um die rushing yards geht. Er wird heute versuchen, einige Plätze hinauf zu klettern, gegen die schwächelnde Colts-Defense wird Hyde darauf hoffen, einige Yards zu erlaufen – und natürlich Touchdowns zu erzielen. Wenn Hyde seine Hüft-Verletzung nicht mehr beeinträchtigt steht unserer #28 ein weiteres, produktives Spiel bevor. Let’s eat, El Guapo!
  • Trent Brown (#77, OT)
    Trent Brown ist der beste Right-Tackle der Liga, wenn es nach „ProFootballFocus“ geht – und das gilt es heute zu bestätigen. Brown, der allein durch seine Größe hervorsticht, hat hart an sich gearbeitet und könnte bald Joe Staley als Franchise Left Tackle ablösen. Staley und Brown sind die zwei Konstanten in der 49ers-Offense und liefern sowohl in der Pass-Protection, als auch im Run-Blocking beständig gute Leistungen. Auch heute gilt es vor allem für Brown wieder, seine Leistungen zu bestätigen und Konstanz in sein Spiel zu bringen.
  • Jaquiski Tartt (#29, SS)
    Unauffällig – das beschreibt die Leistungen von Jaquiski Tartt derzeit relativ gut. Zunächst klingt das nicht unbedingt positiv, aber dadurch, dass Tartt zu Beginn der Saison oft durch Fehler und unnötige Penalties auffiel, ist das definitiv kein schlechtes Zeichen. Tartt ist ein sicherer Tackler geworden, und auch in der Pass-Verteidigung lässt er nur wenig zu. Wenn Tartt weiterhin seine Leistung bringt, könnte das das Ende von Eric Reid im 49ers-Jersey bedeuten. Denn es ist zu bezweifeln, dass die 49ers mit Reid & Tartt in die Zukunft gehen werden. Reids Vertrag läuft am Ende der Saison aus – und noch ist unsere #35 verletzt, und kann somit wenige Argumente für sich sammeln. Tartts Chance ist also gekommen – Zeit, um sie zu nutzen!

Injury Report:
Hier entlang!

Auf ein gutes Spiel und hoffentlich den ersten Sieg! Allen 49ers-Fans in Marburg wünsche ich viel Spaß und einen geselligen Abend!

Autor:
Lars Riedenklau

Written by Lars Riedenklau

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