Review Week 13: Baltimore Ravens vs. San Francisco 49ers

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Review Week 13: Baltimore Ravens vs. San Francisco 49ers

Posted By Lars Riedenklau

Mit großer Vorfreude erwartete man das Top-Spiel zwischen den Baltimore Ravens und den San Francisco 49ers. Beide Teams enttäuschten nicht und begegneten sich auf Augenhöhe, am Ende entschied Justin Tucker das Spiel hauchdünn zugunsten der Ravens.

Passing Offense

Aufgrund des regnerischen Wetters fiel es beiden Quarterbacks nicht leicht, sich auf das Passspiel zu fokussieren. Garoppolo und Jackson erzielten durch die Luft jeweils weniger als 200 Yards, die Pass-Offensiven beider Teams taten sich sichtlich schwer.

Dabei hätte das Spiel für Garoppolo kaum besser beginnen können: Im ersten Drive der Partie ließ Shanahan seine Offense bei einem 4. Versuch auf dem Feld. Garoppolo zahlte das ihm offenbarte Vertrauen zurück und fand Deebo Samuel mit einem tiefen Pass, der den Ball Marcus Peters wegschnappte und den ersten Touchdown der Partie erzielte.

Im weiteren Verlauf der Partie gelang der Pass-Offense der 49ers nicht mehr viel. George Kittle war kein Faktor, er fing nur zwei Pässe. Umso mehr trat er als Blocker in Erscheinung, unter anderem beim langen Touchdown-Run von Raheem Mostert.

Kendrick Bourne war mit drei Passfängen für 42 Yards der erfolgreichste Wide Receiver der 49ers, auch Emmanuel Sanders fing drei Pässe. Gegen die Saints wird die Offense um Kyle Shanahan wieder mehr Ertrag vom Receiving-Corps erhalten müssen.

Zwei Fehler brachten die 49ers am Ende womöglich um den Sieg: In der ersten Halbzeit verlor Jimmy Garoppolo den Ball infolge eines Strip-Sacks – die Ravens gingen daraufhin in Führung. Kurz vor Ende der Partie spielte Kyle Shanahan mit seiner Offense erneut einen 4. Versuch aus, Garoppolos Pass wurde jedoch getippt. Die Ravens bekamen den Ball, ließen die Zeit herunterlaufen – und gewannen das Spiel.

NOTE: 3

Rushing Offense

Durch das schlechte Wetter bedingt mussten sich die 49ers auf ihr Laufspiel verlassen – und es zahlte sich aus. Mit Raheem Mostert erlebte der 3. Runningback auf dem Depth Chart der Niners einen „Career Day“, er erlief 146 Yards bei 19 Versuchen.

Tevin Coleman hatte erneut einen schweren Stand. Es wirkt derzeit so, als sei er nicht so spritzig wie noch zu Beginn der Saison. Mostert und Breida sind mit ihrer Schnelligkeit, vor allem im Antritt, derzeit besser für das System von Shanahan geeignet.

Dies merkte auch Shanahan, der Mostert die meisten Carries des Spiels anvertraute. Dieser hatte bei rutschigen Boden leichtes Spiel und profitierte auch von der hervorragenden Blocking-Arbeit der 49ers Offensive Line und den 49ers Tight Ends.

Hervorzuheben ist die Leistung von RT Mike McGlinchey, der nach seiner Verletzung zur Bestform aufläuft. PFF bewertete ihn mit einer Grade jenseits der 85, die beste Note für McGlinchey in dieser Spielzeit. Sinnbildlich für seine starke Leistung war der lange Touchdown von Mostert, bei dem er es mit gleich zwei Defendern aufnahm. Die 49ers benötigen einen starken McGlinchey für die Restphase der Saison und es sieht danach aus, als sei er sich seiner Verantwortung bewusst.

Doch auch Daniel Brunskill, der derzeit noch Joe Staley auf der Position des Left Tackles vertritt, spielte sehr solide. Brunskill spielte das erste Mal in seiner Karriere ein gesamtes Spiel auf der linken Seite der O-Line und ließ sich dies nicht anmerken. Die 49ers könnten in dem 25-Jährigen möglicherweise einen legitimen Nachfolger für Joe Staley gefunden haben.

NOTE: 1-

Passing Defense

Ravens QB Lamar Jackson wurde von den 49ers zumindest im Passspiel sehr gut verteidigt. Er erzielte über die Luft nur knapp über 100 Yards und lediglich ein Touchdown-Pass auf TE Mark Andrews. Im Nachhinein verwies Jackson auf das Wetter und gab an, aufgrund der Witterungsverhältnisse vor allem im Passspiel Problem gehabt zu haben.

Aber auch der Defense der San Francisco 49ers muss hier Tribut gezollt werden. Immer wieder gelang es Salehs Defense durch enge Coverage die Ravens vom Feld zu schicken. Fred Warner zeigte zum wiederholten Male seine Stärken in der Passverteidigung und verhinderte mehrere Completions.

Erstmals seit zwei Spielen zwangen die 49ers die Ravens zu einem Punt, trotz der aggressiven Spielweise von HC John Harbaugh gelang es den 49ers, Jackson weitestgehend am Spielfeldrand zu halten. Nachdem dieser gegen die Rams fünf Touchdown-Pässe auflegte, lässt sich die Vorstellung der 49ers Pass-Defense durchaus als Erfolg verkaufen.

NOTE: 2+

Rushing Defense

Zunächst das Positive: Die 49ers hielten RB Mark Ingram weitestgehend in Schach, er lief im Durchschnitt für weniger als vier Yards. Dies gehörte offensichtlich auch zu einem Eckpfeiler im Gameplan der Niners, die immer wieder die Box verengten und den jeweiligen Runningback der Ravens aggressiv attackierten.

Interessant war der Ansatz von Robert Saleh, wie er versuchte, QB Lamar Jackson am Laufen zu hindern. Er versuchte, Jackson Fallen zu stellen, indem er die D-Liner von der Edge nahezu durchgängig in die Mitte crashen ließ. Für Jackson öffnete sich dann eine Lane, die er auch oft nutzte. Der Plan von Saleh sah jedoch vor, dass ein weiterer Defense Spieler der Niners, meist ein Linebacker, Safety oder Nickelback, Jackson im Anschluss an den Read des in die Mitte crasehenden D-Liners, verteidigt. Zu oft ließ sich jedoch genau dieser Verteidiger von Jackson vernaschen oder verpasste sein Alignment, so wie Mark Nzeocha vor dem Touchdown-Run von Jackson kurz vor der Endzone.

In der zweiten Halbzeit ging dieser Plan von Saleh dann weitestgehend auf. Die Verteidiger der 49ers hielten sich immer besser an die Vorgaben ihres Coaches und führten die Plays deutlich besser aus, als in Hälfte eins. Die Linebacker Azeez Al-Shaiir und Dre Greenlaw hatten in der ersten Halbzeit große Probleme, besserten sich dann jedoch im Laufe der Partie.

Den 49ers gelang es immer mehr, das Outside Contain zu halten und Jacksons Läufe somit zu stoppen. Am Ende reichte jedoch auch das nicht aus, zu athletisch kam der Ex-Louisville Cardinal daher. Dies machte letztendlich auch den Unterschied aus, denn Jackson erlief insgesamt 101 Yards.

Das beste Play des Tages gehörte Safety Marcell Harris, der den verletzten Jaquiski Tartt ersetzte und bei einem Run von Jackson diesem dem Ball entriss und für den anschließenden Ballbesitz der 49ers verantwortlich war.

NOTE: 3+

Special Teams

Kicker Robbie Gould versenkte zwei Extra-Punkte und ein kurzes Field Goal, den wichtigsten Versuch kurz vor der Halbzeitpause konnte er jedoch nicht zwischen den Stangen unterbringen. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Kick leicht getippt war, weshalb der Ball deutlich zu kurz geriet.

Unter der Woche waivten die 49ers Chase McLaughlin, der nun bei den Colts untergekommen ist. Man scheint Gould weiterhin das Vertrauen zu schenken und sich auf seine Erfahrung zu verlassen. Es ist zu hoffen, dass Gould schnellstens zu alter Stärke zurückfindet, denn man hat ihn nicht bezahlt, um wichtige Kicks zu vergeben…

Mitch Wishnowsky war zwei Mal gefragt, er puntete den Ball für jeweils 45 Yards. Angesichts der Wetterverhältnisse keine schlechte Länge, jedoch auch nicht unbedingt das, was man von einem 4. Rundenpick in einem engen Matchup erwarten darf. Zum Vergleich: Sam Kochs längster Punt lag bei 62 Yards.

Die Kick-Off Coverage und die Returns waren solide.

Note: 4+

Coaches

Die San Francisco 49ers traten auswärts beim wohl derzeit stärksten Team der NFL an und unterlagen durch ein langes Field Goal in der Schlusssekunde. Andere Teams, darunter u.a. die Patriots, ließen sich in Baltimore vorführen, weshalb das Ergebnis letztendlich durchaus positiv bewertet werden kann.

Und dies ist auch ein Lob an die Coaches der Niners, die es schafften, die Ravens nicht davon ziehen zu lassen und somit bis zum Ende der Partie die Chance auf einen Sieg wahrten. Kyle Shanahan zeigte erneut, dass seine Lauf-Offense zu einer der besten der Liga gehört, ganz egal, wer als Runningback auf dem Feld steht.

Die 49ers Defense machte Lamar Jackson das Leben schwerer, als nahezu jeder andere Gegner in diesem Jahr. Und doch ging man am Ende als Verlierer vom Feld, woran auch einige In-Game Entscheidungen nicht unschuldig waren.

Vor der Pause ließ sich Shanahan mit den Plays seiner Offense sehr lange Zeit, obwohl man den Ball mit drei Timeouts und etwas mehr als einer Minute auf der Uhr besaß. Hier muss er sich jetzt vorwerfen lassen, zu viel Spielzeit verschenkt zu haben, weshalb die 49ers letztendlich nur ein langes Field Goal versuchten, das bekanntlich zu kurz geriet. Auch, wenn Shanahan wohl primär erreichen wollte, dass Jackson nicht noch einmal den Ball erhält, wäre in dieser Situation eine aggressivere Vorgehensweise wünschenswert gewesen.

Viel diskutiert wurde auch der Passversuch von Jimmy Garoppolo beim letzten Play der 49ers Offense, als Shanahan seine Offense ein weiteres Mal auf dem Feld ließ. Trotz eines funktionierenden Laufspiels callte Shanahan einen Passspielzug aus der Shotgun, was auch der vollgepackten Box der Ravens geschuldet war. Shanahan gab im Nachhinein an, den Call nicht zu bereuen, wünschte sich aber, ein besseres Passplay gecallt zu haben. Denn der Pass auf George Kittle wäre wohl ohnehin nicht angekommen, zu eng war die Coverage von All-Pro Safety Earl Thomas.

Letztendlich entschieden also Kleinigkeiten das Duell zwischen zwei stark aufspielenden Teams, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in den Play-Offs stehen werden. Und wer weiß – vielleicht kommt es ja zu einem weiteren Aufeinandertreffen…

NOTE: 2-

Beat the Saints!

Autor: Lars Riedenklau

Written by Lars Riedenklau

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