Review Week 9: San Francisco 49ers vs. Oakland Raiders

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Review Week 9: San Francisco 49ers vs. Oakland Raiders

Posted By Lars Riedenklau

Das letzte „Battle of the Bay“ geht an die San Francisco 49ers! Gegen erschreckend schwache Oakland Raiders gelingt es den Mannen von Kyle Shanahan den zweiten Saisonsieg einzufahren. Hier meine Gewinner (und Verlierer) des Spiels:

WINNER
  • Nick Mullens

Nick – wer? So ging es wohl hunderttausenden Amerikanern vor ihren Bildschirmen am gestrigen Abend, als sie das erste Mal den Namen des Quarterbacks der San Francisco 49ers hörten. Nick Mullens, im Jahr 2017 von keinem der 32 NFL-Teams gedraftet, startete an diesem Abend nicht nur für die 49ers – er machte das Spiel seines Lebens. Aufgrund einer Handverletzung war es C.J. Beathard nicht möglich, gegen die Raiders aufzulaufen. Bereits am Anfang der kurzen Woche kündigte HC Kyle Shanahan an, dass ein Einsatz Mullens nicht ausgeschlossen sei. Obwohl Beathard von den Ärzten vor dem Spiel für fit erklärt wurde, blieb ihm nur die Rolle des Backups. Und er musste dabei zu sehen, wie sein Backup die Defense der Raiders zerpflückte. Bereits im ersten Drive zeigte Mullens, dass an diesem Abend mit ihm zu rechnen sein wird. Shanahan callte eine gute Kombination aus Pass- und Run-Plays, Matt Breida und Raheem Mostert sorgten mit ihren Runs für einiges an Raumgewinn. Bei einem kurzen 3. Versuch fiel die gesamte Raiders Defense auf den Play-Action Fake herein, ein sträflich allein gelassener Pierre Garcon hatte keine Probleme den Pass von Mullens gemütlich in die Endzone zu tragen. Es war Garcons erster Touchdowns im Dress der 49ers. Und die Mullens-Mania sollte weitergehen: Getragen von einer starken Defense bekam er alsbald erneut die Möglichkeit, Punkte zu erzielen. Und Mullens, der im gesamten Spiel acht (!) verschiedene Passempfänger anwarf, marschierte erneut über das Feld und beendete den Drive mit einem kurzen Touchdown-Pass auf WR Kendrick Bourne, der seinen dritten Touchdown der Saison erzielte. Kurz vor der Halbzeit führte Mullens die 49ers noch einmal in Field Goal Range, Gould erhöhte auf ein komfortables 17-3, mit dem es auch in die Halbzeit ging. Die 49ers bekamen den Ball zum Auftakt der zweiten Halbzeit und Mullens machte da weiter, wo er aufgehört hatte: Er traf enge Fenster und fiel durch schnelle und vor allem richtige Entscheidungen auf. Bezeichnend sein Wurf auf George Kittle, der den nicht ohne Risiko geworfenen Ball mit einer Hand fing und erst fünf Yards vor der Endzone zu Fall gebracht werden konnten.

Nur zwei Plays später erzielte Mullens seinen dritten Touchdown, dieses Mal war Kittle der Nutznießer. Die 49ers erhöhten die Führung auf 24-3, spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Moral der Raiders gebrochen. Shanahan ließ Mullens nahezu gar nicht mehr werfen, die 49ers rannten, was das Zeug hielt, und ließen die Uhr herunterlaufen. Während die ganze Nation staunend dabei zusah, wie Mullens die Raiders zerlegte, wurde zudem sein Twitter-Account verifiziert. Was für eine Nacht für den erst 23-jährigen Quarterback, der wie Brett Favre die Southern Miss besuchte und dort alle Rekorde von Favre brechen konnte. Niemand geringeres als Brett Favre persönlich war es, der Mullens nach dem Spiel vor laufenden Kameras zu seiner Leistung gratulierte. Die Zukunft wird zeigen, aus welchem Holz Mullens wirklich geschnitzt ist. Doch diesen Erfolg und dieses Debüt kann ihm niemand nehmen. Er wird als der Quarterback in die Geschichte eingehen, der das letzte „Battle of the Bay“ für die San Francisco 49ers entschieden hat. Wer in der kommenden Woche gegen die New York Giants startet wollte Kyle Shanahan nach der Partie noch nicht verraten – aber es wäre höchst fragwürdig, Mullens nach dieser Performance wieder auf die Bank zu setzen.

  • Defensive Line

Vor dem gestrigen Spiel gelangen den 49ers 16 Sacks. Nach der Partie gegen die Raiders sind es 24. Ganze acht Mal schlug der Pass Rush der 49ers vor den Augen der gesamten Nation zu und blamierte die Raiders Offensive Line bis auf die Knochen. In der letzten Woche ließen die Raiders keinen einzigen Sack zu, als man gegen die Indianapolis Colts spielte. Cassius Marsh (2,5), Dekoda Watson (1,5), DeForest Buckner, Ronald Blair und Solomon Thomas ließen diese Leistung der Raiders jedoch in den Hintergrund rücken (hinzu kommt ein „Team Sack“). Carr zeigte sich in der Pocket wenig komfortabel und lief, ähnlich wie 49ers QB C.J. Beathard, förmlich in die Sacks herein, sodass die 49ers einfaches Spiel hatten. Gegen die schwächelnde O-Line der Raiders sah der zuletzt zwar verbesserte Pass-Rush der 49ers erstmals aus, als gehöre diese Unit zu den besseren der NFL. Doch trotz der beeindruckenden Performance sollte man sich nicht täuschen lassen: Die Raiders Offensive Line ist momentan eine der schlechtesten der Liga. Dennoch: Sieben Sacks sind eine Ansage – so darf es weitergehen!

  • Raheem Mostert

Vor der Saison galt Raheem Mostert als bester Gunner im Roster der 49ers, knappe zwei Monate später ist er neben Matt Breida auch der beste Running Back im Team. Wer hätte das gedacht? Mostert hat seine Fumble Probleme ad acta gelegt und hat in den letzten vier Spielen generierte er 250 Yards am Boden – mit nur 28 Versuchen. Ein Durchschnitt, der bei über acht Yards pro Run liegt. Mit seinem Tempo und seiner durchaus robusten Figur ist Mostert für viele Defenses nicht zu stoppen, vor allem, da der extrem quirlige Matt Breida die jeweilige Defense vor ähnliche Probleme stellt. Sein bestes Play war ein 52-Yards Touchdown im dritten Quarter, als Mike McGlinchey mit einem Monster-Block den Weg für seinen ersten NFL-Touchdown ebnete. 

Doch so positiv die Leistungen Mosterts auch zu bewerten sind, seine Saison ist nun leider beendet. Er brach sich bei einer unorthodoxen Landung seinen Unterarm, Bilder erspare ich Euch an dieser Stelle. Hoffen wir, dass er schnell wieder fit und in der nächsten Saison an diesen Leistungen anknüpfen kann. Gute Besserung, Raheem!

  • George Kittle

George Kittle hat mit einer erneuten All-Pro Performance seine Ansprüche auf die Berufung in jenes Team unterstrichen. Nachdem NFL.com ihn ins Midseason-All-Pro Team beorderte, zeigte Kittle am gestrigen Abend erneut, wieso diese Auswahl die richtige gewesen ist. Kittle war erneut die effizienteste Waffe der 49ers im Passing Game, außerdem setzte er zahlreiche Blocks im Running Game. Er ist momentan der wohl kompletteste Tight End der Liga, auch, weil Rob Gronkowski mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hat. Kittle beendete das Spiel mit vier Catches für 108 Yards und steht mittlerweile bei 691 Receiving-Yards für die Saison. Er ist auf dem besten Wege, eine 1000 Yards-Saison hinzulegen, er wäre der erste 49ers-Tight End seit Anfang der 2000er, dem dieses Kunststück gelingt. Sein Highlight: Ein absolut nicht reeller One Hander, den er zu allem Überfluss fast noch bis in die Endzone trug…

  • Kyle Shanahan und Robert Saleh

Kyle Shanahan und Robert Saleh haben ein nahezu perfektes Spiel gecallt, und gezeigt, dass das Team absolut intakt ist. Trotz des nicht zufriedenstellenden Records haben es Shanahan und Saleh geschafft, dass das Team nicht zerfällt, sondern in guten, wie in schlechten Zeiten zusammenhält. Es gibt kein Fingerpointing wie bei den Raiders oder Giants, aus den Reihen der Spieler gibt es keine Kritik an den Coaches. Und mit dem Primetime-Erfolg gegen den Erzrivalen haben sowohl Shanahan, als auch Saleh die Gurte ihrer Trainersitze noch einmal enger gezogen. Denn trotz der offensichtlichen Schwächen der Gegners haben beide Coaches dafür gesorgt, dass nie ein Zweifel aufkam, wer am Donnerstagabend das bessere Team auf dem Feld stehen hatte. Shanahan outcoachte seinen Gegenüber, Jon Gruden, und das trotz der Tatsache, dass er mit Nick Mullens auf seinen 3. Quarterback zurückgreifen musste, während mit Derek Carr ein ehemaliger Pro-Bowl Quarterback auf der Gegenseite stand. Umso erstaunlicher ist das deutliche Ergebnis, welches letztendlich zu Buche stand. Das Team spielte hart und machte von Beginn des Spiels an deutlich, wer der Herr im Haus ist. Diese Performance lässt darauf hoffen, dass auch die restlichen Spiele der Saison zumindest erträglich werden. Denn am Donnerstagabend ließen sich durchaus auch Verbesserungen im gesamten Spiel erkennen, die nicht nur mit dem Gegner zusammenhingen: Besseres Tackling, bessere Punts – eine insgesamt wirklich ansehnliche Vorstellung, die auch die Coaches mit zu verantworten hatten. 

LOSER
  • C.J. Beathard

Schier ungläubig wirkte C.J. Beathard an der Sideline der 49ers, als er sah, wie Nick Mullens die Raiders nach den Regeln der Kunst auseinander nahm. Kyle Shanahan wollte sich noch nicht festlegen, ob C.J. Beathard noch einmal in die Startformation zurückkehrt, doch alles deutet daraufhin, dass Nick Mullens die restlichen Spieler under center stehen wird. Ein Schlag ins Gesicht für Beathard, der im letzten Jahr noch in der dritten Runde des Drafts ausgewählt wurde, während Mullens erst nach dem Draft zu den 49ers stieß. Mit Beathard gewannen die 49ers nur eins von zehn Spielen, seitdem er erstmals startete gelangen den 49ers mit Garoppolo und Mullens auf der QB-Position sieben Siege, bei nur zwei Niederlagen. Es wäre vermessen, die Niederlagen nur an Beathard festzumachen, aber seine Turnover-Probleme und fehlende Pocket-Awareness haben den 49ers bereits den ein oder anderen Sieg gekostet. Sollte Mullens einschlagen, ist Beathard die längste Zeit ein 49er gewesen und er würde als erster größerer Draft-Bust von GM John Lynch in die Geschichte eingehen.

An dieser Stelle könnten auch noch weitere Spieler genannt werden (z.B. Dante Pettis, Trent Taylor oder Reuben Foster), die ich aber aufgrund weniger Snaps bzw. Verletzungen (noch) nicht als Verlierer abstempeln möchte, gerade angesichts des überzeugenden Team-Erfolges.

Beat the Giants!

Written by Lars Riedenklau

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