Week 5 Review: San Francisco 49ers vs. Arizona Cardinals

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Week 5 Review: San Francisco 49ers vs. Arizona Cardinals

Posted By Lars Riedenklau

Im bislang schwächsten Spiel der Saison unterliegen die 49ers den Arizona Cardinals mit 18:28, hier findet Ihr unsere Gewinner und Verlierer:

WINNER
  • Kyle Juszczyk

Kyle Juszczyk wird immer mehr zu dem Spieler, als der er vor ca. anderthalb Jahren, als man ihn unter Vertrag nahm, angekündigt wurde. „Juice“ bringt die Attribute eines Running Backs, Tight Ends und Wide Receiver mit sich, und all diese Fähigkeiten hat er am Sonntag unter Beweis stellen dürfen. Bereits im ersten Drive der 49ers, der in einem Touchdown endete, callte Shanahan mehrere Play-Action Spielzüge mit dem Fullback als Anspielstation, der robuste Pro Bowler generierte First Down für First Down und bereitete so Matt Breidas Touchdown zur Führung vor. Er beendete das Spiel mit sechs Receptions für 75 Yards und einem Run für 12 Yards. In der Saison fing Juszczyk bereits 14 Pässe für insgesamt 197 Yards. Damit ist er, hinter George Kittle, der beste Receiver (!) der 49ers. Die Entwicklung, die Juszczyk derzeit durchmacht, ist also positiv. Er wird immer mehr zu einem wichtigen Bestandteil der Offense und ist aus dieser nicht mehr hinwegzudenken. Es ist beeindruckend, wie Shanahan seinen Fullback einsetzt – aber es gibt eben nur wenige, die eine derart hohe Qualität besitzen, wie Kyle Juszczyk.

  • Mike McGlinchey

Sein bestes Spiel als Profi lieferte Rookie Mike McGlinchey ab, der erneut im Run Blocking überzeugte, aber erstmals auch exzellent als Pass Blocker agierte. In 64 Pass Snaps ließ er nur einen Quarterback Hurry zu. Obwohl die Cardinals D-Line nicht die stärkste ist, ist eine solche Performance positiv zu bewerten, da man solche Spiele von einem First Round Pick durchaus erwarten darf. Auch sein Nebenmann, Mike Person, machte gute Arbeit und hielt gemeinsam mit McGlinchey die rechte Seite frei. Person und McGlinchey, der im PFF Team of the Week steht, liegen gemäß PFF beide in der Top 10 auf ihren Positionen. Im Run Blocking ist McGlinchey der beste Tackle der gesamten Liga. Geht es um das Pass Blocking, ist G Mike Person auf Position sieben ligaweit. Die Offensive Line der Niners ist momentan einer der wenigen „bright spots“ im Team und sorgt dafür, dass das Running Game, am Sonntag trotz des frühen Ausfalls von Matt Breida, weiterhin funktioniert. Alfred Morris erzielte 61 Yards am Boden, er fing außerdem drei Pässe für 30 Yards. Für den verletzten Breida bekam RB Raheem Mostert einige Snaps, bei seinem ersten Carry verlor er direkt den Ball, CB Patrick Peterson nahm diesen dankbar auf und returnte ihn an die 20-Yard-Linie der 49ers, der nachfolgende Drive endete mit einem Touchdown des ansonsten blass gebliebenen David Johnson.

  • Sheldon Day

Auffällig stark präsentierte sich am Sonntag auch DT Sheldon Day, der sein bestes Spiel als 49er zeigte. Pro Football Focus bewertete ihn mit einer herausragenden 90,8 Grade, die er sich vor allem durch seine Snaps gegen den Pass erarbeitet hat. Day entwickelte konstant Druck auf Cardinals QB Josh Rosen und zwang ihn mehrfach, den Ball schneller loszuwerden, als es ihm lieb gewesen ist. Rosen, der ein sehr schwaches Spiel ablieferte, lobte im Nachhinein die 49ers Defense, die es ihm sehr schwer gemacht habe. Der gute Auftritt Days geht jedoch auf eine sehenswerte Leistung von DeForest Buckner zurück, der in der meisten Zeit der Partie gedoppelt wurde und somit Räume für Day schaffen konnte. Doch auch Buckner war erneut eine Waffe im Pass Rush und setzte Rosen mehrfach unter Druck, wie im unten beigefügten Video zu sehen ist.

LOSER
  • C.J. Beathard

Nach einer ordentlichen Vorstellung bei den Los Angeles Chargers fiel Quarterback C.J. Beathard am Sonntag zurück in alte Verhaltensmuster. Trotz des statistisch gesehen besten Spiels seiner Karriere (über 300 Yards, mehr als 30 Pässe completed) unterliefen dem Ex-Iowa Hawkeye zahlreiche Fehler, die letztendlich dazu beitrugen, dass die 49ers das wohl einfachste Spiel auf dem Spielplan verloren. Insgesamt verlor Beathard den Ball ganze vier Mal, zwei Mal wurde ein Pass abgefangen, zwei Mal fumblete er den Ball. Die erste Interception Beathards ging jedoch eindeutig auf das Konto von WR Pierre Garcon, zu ihm gibt es unten noch mehr zu lesen. Die zweite Interception, kurz vor Ende des Spiels, war zwar vermeidbar und kam bei einem 4. Versuch und 20 Yards zustande. Der Wurf jedoch, der hinter den Receiver ging, welcher zudem von mehreren Gegnern gecovert war, war nicht der erste in der Partie, der etwas zu ungenau platziert wurde. Beathard hatte keine Probleme mit kurzen und mittleren Würfen, diese waren gewohnt präzise, auch, weil Shanahan ihm Last von den Schultern nehmen wollte, indem er viele Screens und Slants callte. Bei längeren Pässen geriet er jedoch ins Stocken, wurde hektisch und zudem ungenau. So unterliefen ihm auch die zwei spielentscheidenden Fumbles: Er wartete zu lange in der Pocket ab, bewegte sich in dieser nicht, um die Pocket aufrechtzuerhalten und ließ sich dann den Ball aus der Hand schlagen. Obwohl er insgesamt ordentlich spielte (gute Pässe über die Mitte, Touchdown Pass auf Taylor) und sich auch die Statistik so liest, sind das Fehler, die nicht passieren dürfen – ansonsten geht man, wie am Sonntag, mit leeren Händen nach Hause. Die 49ers und Beathard gaben den Ball fünf Mal ab, mehrfach in sehr ungünstiger Field Position. Die Cardinals verloren den Ball nicht einziges Mal, und das ist auch der Grund, dass die 49ers trotz doppelt so viel Raumgewinn wie der Gegner (447 Yards zu 220 Yards) letztendlich als Verlierer vom Feld gingen.

  • Pierre Garcon

Seit Jahren gehörte Pierre Garcon ligaweit zu den Receivern, die die sichersten Hände besitzen. Dies stellte er auch in den ersten acht Spielen der letzten Saison eindrucksvoll unter Beweis, als er u.a. mit Brian Hoyer auf dem besten Weg war, eine 1000-Yards Saison zu erreichen. Doch seit dieser Saison scheint es so, als wäre Garcon ein anderer Spieler. Bereits im ersten Spiel gegen die Vikings suchte Garoppolo Garcon mehrfach, obwohl er von mehr als zwei Spielern gedeckt war. In der letzten Saison hielt Garcon auch diese Bälle konstant fest, in Minnesota waren nahezu alle Bälle, die in Traffic geworfen wurden, incomplete. Am Sonntag wurde es noch schlimmer: Garcon droppte drei akzeptabel bis sehr gut platzierte Würfe von Beathard, einer dieser Drops führte zu einer Interception. Später im Spiel legte Beathard ihm einen tiefen Pass genau in die Arme, doch Garcon ließ den Ball fallen. Er beendete das Spiel zwar mit fünf Receptions für 47 Yards und hatte hierbei auch einige schwere Catches, doch Garcon ist nicht mehr der zuverlässige Receiver, der er über den gesamten Zeitraum seiner Karriere gewesen ist. Dennoch besitzt Garcon einen der hochdatiertesten Verträge im Roster, weshalb man nach der Saison durchaus darüber nachdenken könnte, einen Szeneriewechsel zu vollziehen…

  • Adrian Colbert

Obwohl momentan viele der Spieler in ihrem zweiten NFL-Jahr bei den 49ers schwächeln (Ahkello Witherspoon, Trent Taylor, Reuben Foster, Solomon Thomas etc.) ist es allen voran Safety Adrian Colbert, der bislang eine enttäuschende Saison spielt. Von 83 gerankten Spielern belegt Colbert derzeit den letzten, 83. Platz in der Safety-Auflistung der PFF-Seite, mit einer Note von 29,8 – der vorletzte Platz hat eine Note von 43,8. Colbert ist also momentan der mit Abstand schlechteste Safety der NFL. Sein potentieller Ersatz, D.J. Reed, spielte jedoch nicht viel besser, er rangiert derzeit auf Platz 77 des Rankings. Am vergangenen Sonntag tat Colbert dann wenig, um etwas an dieser Statistik und an seinem Standing zu ändern. Zunächst war sein Einsatz fraglich, da er sich derzeit mit einigen kleineren Verletzungen herumschlägt, er erhielt jedoch den Start vor Reed. Doch bereits das erste Play der Cardinals führte zu einem langen Touchdown von Rookie WR Christian Kirk, und hier ist die Schuld eindeutig bei Colbert zu suchen und zu finden. Kirk lief einen tiefen Post, während Veteran Larry Fitzgerald von der anderen Seite eine tiefe Crossing Route lief. CB Ahkello Witherspoon coverte Kirk, der ihm zwar leicht voraus war, aber bei einem möglichen Pass wohl Probleme gehabt hätte, den Ball zu fangen, wenn Witherspoon Safety Hilfe von oben erhalten hätte. Doch das „wenn“ ist in diesem Fall das Problem: Colbert spielte zu überhastet, biss auf die Crossing Route von Fitzgerald an, um ein mögliches Big Play zu generieren. Doch Rosen reagierte gut und feuerte den Ball auf den dann allein auf die Endzone zu steuernden Kirk – Touchdown Cardinals. Ein Play, dem die 49ers bis zum Ende des Spiels hinterherliefen, und auch eine Mitursache für die Pleite gewesen ist. Denn ansonsten stand die Defense sicher, Colbert wurde im weiteren Verlauf des Spiels fast nicht mehr gefordert…

  • Special Teams

… eine weitere Mitursache für die Pleite der 49ers war jedoch unter anderem auch die schwache Vorstellung der Special Teams Unit von Richard Hightower. In der letzten Saison gehörte diese Gruppe zu einer der besten der Liga, dies lässt sich bislang noch nicht behaupten. Punter Bradley Pinion beginnt nun sogar damit, Punts im eigenen Stadion zu verschenken (nur unter 40 Net-Yards im Durchschnitt am Sonntag), und auch Kicker Robbie Gould zeigte am Sonntag keine gute Leistung. Der erste Extrapunkt der Partie konnte nicht versenkt werden, da beim Snap und beim Hold Fehler passierten, sodass Pinion den Ball festhielt und getacklet wurde. Im 3. Quarter musste Gould ein weiteres Mal aufs Feld, die 49ers versuchten ein 45 Yards Field Goal. Normalerweise kein Problem für Gould, doch seine Serie riss und er setzte den Kick rechts neben die Stangen. Insgesamt verloren die 49ers so drei Punkte, beim Stand von 12:14 (nach dem 2. Touchdown auf Taylor) hätten sie in Führung gelegen, und nicht für die letztendlich misslungene Two-Point Conversion (blamabel gecallter und ausgeführter WR-Screen auf Garcon) gehen müssen. Die Punt Coverage war in Ordnung, obwohl Pinions Punt regelmäßig zu kurz waren oder in der Endzone landeten, so wie kurz vor der Halbzeit, als man von der gegnerischen 40-Yard Linie den Cardinals effektiv nur 20 Yards nahm, da der Punt ins Aus verschwand. Die Returns von D.J. Reed waren ebenfalls akzeptabel, insgesamt sind die Special Teams aber ein Verlierer, da sie Punkte herschenkten, die die 49ers dringend benötigt hätten.

Beat the Packers!

Written by Lars Riedenklau

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