NEG Offseason Blog (#4)

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NEG Offseason Blog (#4)

Posted By James W

Es geht mittlerweile mit Riesenschritten auf den NFL Draft zu und wir starten in unserer vierten Ausgabe endlich unsere Coverage!

Diese und nächste Woche geben wir euch jeweils zwei ausführliche Ausblicke über Positionsgruppen, die die 49ers vermutlich recht früh adressieren sollten.

Da es seit unserem letzten Blog kaum News gab, warum noch weitere Worte verlieren. Starten wir mit den Edge Defendern und Wide Receivern.

Edge Defender (und ein Defensive Tackle)

Wie ich in den letzten Wochen schon angedeutet habe: Diese Edge Klasse ist gut… verdammt gut. Starten wir mit den offensichtlichen Kandidaten für den Pick an #2. Hier schummele ich etwas und werde einmal aus der Positionsgruppe ausbrechen, um alle Möglichkeiten abzudecken.

The Big Two

Sollten die 49ers nicht runtertraden, wird entweder DE Nick Bosa oder DT Quinnen Williams auf dem Board sein. Ersterer wird von faulen Schreiberlingen gerne mal mit seinem älteren Bruder verglichen, mir fällt aber ehrlicherweise auch kein besserer Vergleich ein. Die markante Nase von Joey hat er nicht, aber unter dem Helm im gleichen Ohio State Jersey steht er ihm in kaum etwas nach. Kräftig, flexibel, quick – Nick ist sogar ein noch etwas besserer Athlet als Joey, aber um seine größte Stärke zu erklären, muss ich etwas ausholen.

Bei Passrushern ist eine NFL Projektion nicht einfach. Im College spielen sie zum großen Teil gegen Spieler, die kein Profikaliber haben und ihnen gerade athletisch unterlegen sind. Deshalb reicht es für gewöhnlich aus, ihre Gegner physisch zu dominieren und ihnen ihre Grenzen aufzuzeigen. Wenn du ein gewöhnlicher Offensive Tackle für Vanderbilt bist und ein Myles Garrett auf dich zustürmt, hast du da wirklich eine Chance? Eher nicht. In der NFL reicht das nicht, denn dort spielen nur Ausnahmeathleten. Bei den Profis müssen diese Spieler dann vieles lernen. Wie kann ich vor dem Snap erkennen, welcher Technik sich mein Gegner bedient? Wie maximiere ich meine Kraft und wie perfektioniere ich meine Passrush Moves? Wie reihe ich mehrere Moves hintereinander und wie habe ich immer einen Plan B in der Hinterhand?
Viele Fragen, die ebenso viele College Stars nie beantworten können.

Nick Bosa kann das. Er ist in all diesen Bereichen bereits auf NFL Niveau und wird bei jedem Team, dass ihn draftet, von Tag eins produzieren. Er ist vielleicht nicht der explosivste und hat nicht die längsten Arme, aber seine technische Reife macht ihn zu einem außergewöhnlichen Prospect. Was Alabamas Quinnen Williams angeht: Ich habe mich lange dagegen gewehrt, schon wieder einen Defense Tackle zu den 49ers zu holen, dabei habe ich die wichtigste Regel des Draftens missachtet: „Lass gute Spieler dich nicht davon abhalten, fantastische Spieler zu holen.“
Und Williams ist ein fantastischer Spieler. Phänomenaler Athlet, dazu sehr stark, aber gleichzeitig auch flink. Ich möchte mich hier nicht nochmal über D-Line Techniken auslassen, aber eines sei gesagt – ich kann die Aaron Donald Vergleiche zumindest nachvollziehen. Defensive Linemen sollten eh maximal 70% der Snaps spielen, insofern ist genug Raum für ihn, Solomon Thomas und Arik Armstead. Kein Team hat jemals zu viele gute Spieler gehabt.

Und dahinter?

Hinter diesen beiden fällt das Talentlevel etwas ab, wenngleich nicht viel. Zu den weiteren Spielern habe ich an anderer Stelle schon mal ausführlicher geschrieben, deshalb hier eine Kurzfassung. Sollten die 49ers in die untere Top-10 traden, wäre meine erste Wahl Florida States Brian Burns. Er ist auf der leichteren Seite und ist sicher nicht der stärkste, bringt aber ansonsten alles mit, was man sich von einem Edgerusher wünscht. Groß, lange Arme, starker Get Off und technisch bereits ziemlich weit. Sehr knapp dahinter habe ich Kentuckys Josh Allen und Clemsons Clelin Ferrell. Allen ist ein ähnlicher Spielertyp wie Burns und könnte sowohl Outside Linebacker in einer 3-4 spielen, wohingegen Letzterer ein klassischer 4-3 DE ist. Ferrell hat eher nicht das Potential und die Athletik Allens, ist aber ein rundum guter Spieler. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er keine produktive NFL Karriere haben könnte.

Wie sieht’s an Tag zwei aus?

Zwei Spieler, die ich noch nicht erwähnt hatte, die ich aber hochinteressant finde, sind Chase Winovich und Jachai Polite. Erstgenannten hörte man bis zu der Combine eher als Sidekick zu seinem Teamkollegen bei Michigan, Rashan Gary. Man tat ihn als Try Hard, High Motor und Effort Guy ab – alles Attribute, die man einem guten Collegespieler gibt, dem schlicht das Talent für die Profis fehlt. Guess what, er ist tatsächlich ein ziemlich guter Athlet und der bessere DE der Wolverines. Er spielt bei jedem Snap, als stünde sein langes blondes Haar in Flammen und dieser grenzenlose Einsatz reißt einen selbst beim Zuschauen mit. Er wäre allerdings eher etwas für Pick #36 in der zweiten Runde. Jemand der deutlich weiter fallen könnte, ist Floridas Jachai Polite, der mit miesen Interviews und schlechten Tests seinen Draftstock total zerbombte (worüber ich auch im Podcast schonmal sprach). Die 49ers hatten in letzter Zeit ja eher weniger gute Erfahrung mit Spielern dergleichen, aber auf Film ist Polite ein lockerer Erstrundenpick, weshalb ich ihn hier mal erwähne.

Wer fehlt hier?

Aufmerksamen Lesern wird aufgefallen sein, dass in meiner Aufzählung zwei Spieler fehlen, die oft im Zusammenhang mit den frühen Runden genannt werden. Einer ist der NCAA All Time Leader, der andere der #1 Overall High School Recruit der 2016er Klasse. Wo liegt also mein Problem mit Jaylon Ferguson und Rashan Gary? Ferguson spielte fürs ehemalige College Trent Taylors, Louisiana Tech, und somit nicht in einem Power Five Programm, was man auf seinem Film leider sieht. Sicher, er war ein guter und produktiver Collegespieler, aber für’s nächste Level fehlt ihm einfach die Athletik. Sorry, aber ein Three Cone Drill von über acht Sekunden ist einfach nicht gut genug. Ich halte Ferguson für draftable, aber nicht in den ersten vier Runden.

Mangelnde Athletik kann man Gary sicher nicht vorwerfen, im Gegenteil. Der junge Mann ist ein wahrhaft phänomenaler Athlet, dessen fantastische Werte bei der Combine nicht viele überraschte. Sein Problem ist, dass davon auf dem Feld nicht viel zu sehen ist. Mit seinem Talent müsste er ein deutlich produktiverer Spieler sein und diese Art Spieler sind von Natur aus eher riskant. Er ist ein dominanter Rundefender, bringt aber kaum Passrush, da ihm die Flexibilität und der Bend fehlt, um Tackles über außen zu bedrohen. Bei ihm könnte ich mir einen Positionswechsel auf 3 Technique vorstellen und auch wenn er ein hohes Zweitrundentalent ist – mir wäre es lieber, würden sich die Niners von ihm fernhalten.

Wide Receiver

2002 war das letzte Jahr, in dem die San Francisco 49ers keinen Wide Receiver im Verlauf des Drafts ausgewählt haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dies nicht ändern wird, ist sehr hoch. Denn auch die Position des Wide Receivers gehört weiterhin zu den größten Needs bei den 49ers, die zwar über vielversprechende junge Spieler verfügen, aber in der letzten Saison keinen WR im Team hatten, der auch nur die 500-Yards Marke knacken konnte…

Im diesjährigen Draft wimmelt es nur so von talentierten Receivern, die sich von ihrer Spielweise auch recht stark unterscheiden. Es ist dementsprechend davon auszugehen, dass die 49ers wohl nicht mit ihrem First-Round Pick, sondern viel mehr mit ihrem Second- oder Third-Round Pick diesen Need adressieren werden. Da die Receiver Klasse sehr dicht besetzt ist, gilt es als sicher, dass einer der vielen hochverlangten Ballempfänger zu den 49ers an 36. Stelle fallen wird. Doch wer sind die Kandidaten?

Der Top-Star…

Ganz oben auf dem Board stehen die bereits allseits bekannten Namen, allen voran ist hier D.K. Metcalf zu nennen, der beim NFL Combine durch seine Werte beim 40-Yard Dash (4,33 Sekunden) und dem Bench Press (27 Wiederholungen) die Herzen der Scouts höher schlagen ließ. Durch diese Performance schaffte er es, bei vielen Experten die Boards bis nach ganz oben hinaufzuklettern und gilt als bester Receiver der Klasse.

Auch auf dem Tape lässt sich Metcalfs Athletik nicht von der Hand weisen, der trotz seiner beachtlichen Körperlänge (1,91m) über einen extrem schnellen Release verfügt und aufgrund seiner Endgeschwindigkeit auch nach dem Catch gefährlich sein kann. Er ist der Inbegriff eines „Nr. 1 Wide Receivers“, den viele Vereine so nicht mehr suchen, doch Metcalf bringt alle Voraussetzungen mit, um in dieses Schema hineinzupassen. Seine Muskelmasse verhilft ihm, contested catches zu gewinnen und gegnerische Spieler allein mit seiner Physis zu bezwingen.

Doch auch Metcalf bringt einige Schwächen mit: Er hatte im College mit einer langwierigen Nackenverletzung zu kämpfen, zudem lief er bei Ole Miss nur einen sehr begrenzten Route Tree. Seine Agilitätswerte bei der Combine überzeugten nicht, was zunächst aufhorchen ließ, doch bei seinem Pro Day verbesserte er sich auch hier, weshalb dieses Argument nicht viel länger gegen ihn spricht. Er ist der beste Receiver der Klasse und wird voraussichtlich sogar in den Top 10 ausgewählt werden. An zweiter Stelle werden sich die 49ers nicht mit ihm beschäftigen, weshalb man Metcalf, so schade es sein mag, höchstwahrscheinlich nicht in San Francisco sehen wird, zumindest nicht im gold-roten Dress.

… und die starke Klasse dahinter

Während sich Metcalf ein wenig von den anderen Receivern abhebt, ist die Klasse nach ihm dermaßen eng besetzt, sodass es durchaus denkbar ist, dass die Franchises, je nach Spielsystem, die WR ganz unterschiedlich bewerten. Klar ist: Über eine hohe Qualität verfügen alle der gleich aufgelisteten Spieler, sie haben allesamt das Potential in den ersten zwei Runden vom Board zu gehen.

Meines Erachtens ist hier als nächstes A.J. Brown zu nennen, der Teamkollege von D.K. Metcalf bei Ole Miss. Mit 1,85m Körpergröße ist Brown ein gutes Stück kleiner als Metcalf, doch die Voraussetzungen, die er mitbringt, sind nicht viel weniger aufsehenerregend: Er ist ein überdurchschnittlich guter Route Runner mit sicheren Händen, der variabel einsetzbar ist, und sowohl als Outside Receiver als auch als Slot-WR zum Einsatz kommen kann. Er würde jede Offense durch seine Variabilität ein Stück weit unberechenbarer machen, dagegen spricht auch die ihm etwas abhanden gekommene Explosivität nicht. Brown ist einer der Receiver, die ideal ins System von Kyle Shanahan passen würden, da er den Football-IQ besitzt, um eine Soforthilfe sein zu können und eben auch die spielerischen Fähigkeiten hat, um in der NFL Fuß zu fassen. Ob er zu den 49ers an 36 fällt, ist schwer zu beantworten. Sollte Brown verfügbar sein, wird er mit Sicherheit in den Gedankenspielen von Lynch und Shanahan eine Rolle spielen…

Mit Hakeem Butler (Iowa State), Kelvin Harmon (NC State) und J.J. Arcega-Whiteside (Stanford) haben sich drei groß gewachsene Redzone Targets für den Draft angemeldet, die die 49ers ebenfalls auf dem Zettel haben sollten. Hakeem Butler ist mit seinen 1,96m einer der größten Receiver der Klasse und überzeugt dennoch mit seiner Agilität und hohen Geschwindigkeit. Er ist ein Mismatch-Monster, der auch in Einzelduellen mit Cornerbacks oftmals als Sieger hervorgeht. Einziges Manko: Butler fällt enorm oft durch einfache Drops auf, die aber eher der Konzentration als mangelndem Talent geschuldet sind.

Kelvin Harmon (1,91m) ist etwas größer gewachsen als Pierre Garcon, erinnert in seiner Spielweise jedoch recht stark an den Ex-49ers WR. Harmon läuft saubere Routen, hat sehr gute Hände und bringt eine Physis mit, die ihn zu einem verlässlichen NFL Receiver werden lassen können. Er ist ein sehr guter Allrounder, was die beiden Outside-Positionen angeht und wird daher auch bei Lynch und Shanahan auf dem Zettel stehen – sollte er in der zweiten Runde noch verfügbar sein. Ein Grund, weshalb er aus der ersten Runde fallen könnte, ist seine Geschwindigkeit (4,6 Sekunden beim 40-Yards Dash).

Einer der interessantesten Prospects für die 49ers in Runde zwei und drei könnte J.J. Arcega-Whiteside sein, der wie einst John Lynch für die Stanford Cardinal auflief und mein persönlicher Favorit dieser Klasse ist. Auch Arcega-Whiteside bringt mit 1,91m eine Körpergröße mit, die ihn mit Anhieb zum größten 49ers Receiver machen würde. Arcega-Whiteside fliegt derzeit noch etwas unter dem Radar, doch aufgrund seiner zahlreichen Stärken und der noch verbleibenden Zeit zum Draft könnte sich dies ändern. Er verfügt über sehr gute Hände und ein smoothes Route-Running, was ihn für Kyle Shanahan sehr interessant machen wird. Vor allem in der Redzone ließ er dies seine Gegner spüren, entweder gewann er durch seine gute Fußarbeit oder seine starke Positionierung zum Ball (ehemaliger Basketballer) die Einzelduelle in der Endzone. Noch fehlt ihm etwas die Physis, aber sein Spielstil erinnert an Dante Pettis – hinzu kommt eben, dass Arcega-Whiteside bereits aufgrund seiner Größe eine Gefahr für jede Defense ist.

Hört das denn nie auf?

Obwohl nun schon fünf starke Receiver genannt wurden, hat diese Klasse noch so viel mehr zu bieten. Die vorliegende Auflistung ist keinesfalls als ein Ranking zu verstehen, denn ein solches ist bei der Leistungsdichte und der unterschiedlichen Spielertypen nahezu unmöglich vorzunehmen und hängt dementsprechend massiv von subjektiven Eindrücken und Vorlieben ab.

Ein Spielertyp, auf den Kyle Shanahan bereits beim Senior Bowl einen genaueren Blick geworfen haben wird, ist Deebo Samuel (South Carolina). Er ist mit 1,83m einer der kleineren Prospects, fällt jedoch umso stärker durch seine aggressive Spielweise und Explosivität auf. Im Gegensatz zu den meisten oben genannten Spielertypen ist Samuel keine Redzone-Waffe, er ist jedoch sowohl außen, als auch innen einsetzbar. In Shanahans Offense wäre er ein weiteres Tool, um gegnerische Defenses über die Mitte zu attackieren, zudem könnte er auch Snaps aus dem Backfield bekommen. Auch wenn er nicht der Prototyp Nr. 1 Receiver ist, wäre es nicht verwunderlich, wenn Shanahan Samuel verfallen ist und die 49ers für ihn womöglich sogar hochtraden, wenn sie meinen, er fällt nicht in die zweite Runde.

In einer anderen Draft-Klasse würde Riley Ridley (Georgia) mit Sicherheit zu den höchst gerankten Receivern gehören, doch wegen der Vielseitigkeit der Klasse und dem hohen Maß an Athletik und Körpergroße an der Spitze des Boards geht Ridley hier etwas unter. Dennoch ist er vom Gesamtpaket her einer der besten verfügbaren WR, mit 1,85m wäre auch er der größte Receiver auf dem Roster der 49ers. Er fällt auf dem Tape durch sein hervorragendes Route-Running auf, wodurch er etwas seine fehlende Physis kaschieren kann. Wie bei den zuvor genannten Receivern ist die Wertigkeit Ridleys sehr schwer einzuschätzen. Es ist möglich, dass er bereits spät in Runde eins vom Board geht, aber auch, dass er zu den 49ers an 36 fällt bzw. sogar erst am Ende der zweiten Runde seinen Namen hört.

Marquise Brown (Oklahoma) ist der Cousin von Superstar Antonio Brown, unterscheidet sich in seiner Spielweise jedoch sehr stark von AB. „Hollywood“ Brown verfügt über eine eingebaute Big Play-Garantie, gemeinsam mit QB Kyler Murray sorgte er im College Woche für Woche für schlaflose Nächte seiner Gegenspieler. Brown ist ein enorm wendiger und agiler Receiver, der Cornerbacks gerne „over the top“ schlägt und über eine Homerun-Quote verfügt, die seinesgleichen sucht. Mit 1,78m Körpergröße und 77 Kilogramm Körpergewicht ist Brown jedoch recht schmächtig, weshalb Fragezeichen bezüglich seiner Physis bestehen. Ob sein Speed und seine Agilität letztendlich ausreichen, um auf NFL-Level zu bestehen, ist nicht sicher, weshalb er möglicherweise nicht in der ersten Runde vom Board gehen wird. Doch sein Tape und athletischen Voraussetzungen sind zu gut, um sie außer Acht zu lassen, weshalb er höchstwahrscheinlich in den Top 50 ausgewählt werden wird.

Und dann wäre da noch N’Keal Harry (Arizona State), der in den letzten Wochen seinen Draft Stock steigerte. Im College kam er meist als Slot-Receiver zum Einsatz, was aufgrund seiner Körpergröße von 1,88m etwas überrascht. Die 49ers haben erst kürzlich mit Jordan Matthews einen Spielertypen genau für die Position verpflichtet, weshalb ich nicht davon ausgehe, dass Harry bei den 49ers ganz oben auf dem Zettel steht. Dennoch ist es nicht auszuschließen, dass Shanahan dem starken Route-Running und den Fähigkeit Harrys, nach dem Catch noch weitere Yards zu generieren, verfällt. Da jedoch zweifelhaft ist, ob er auch als Outside-Receiver bestehen kann, hoffe ich, dass die 49ers sich auf andere WR fokussieren, meines Erachtens gibt es hier deutlich bessere Fits.

Wer auf keinen Fall fehlen darf…

Andy Isabella (UMass) wird von vielen Experten als Tyreek Hill-Verschnitt angesehen, was nicht nur aufgrund seiner Größe (1,75m) nahe liegt. Er ist kein klassischer Slot-Receiver, wie Hill bringt er eine enorm hohe Geschwindigkeit mit (40-Yard Dash: 4,31s), wodurch er auch auf außen aufgestellt werden kann, um seine Gegenspieler allein durch seinen Speed zu schlagen. Zudem kann er auch im Backfield und als Returner eingesetzt werden, auch nach dem Catch generiert er viele Yards. Er könnte für Kyle Shanahan ein interessantes Spielzeug sein, doch auch hier hoffe ich, dass man sich anderweitig bedient.

Als letztes sind noch zwei Receiver der Ohio State University hervorzuheben, Parris Campbell und Terry McLaurin.

Campbell (1,85m) lief beim Combine gemeinsam mit Isabella die schnellste Zeit beim 40-Yard Dash, sein Tape lässt jedoch die bei Isabella vorhandene Big-Play Qualität vermissen. Er wurde oft nur als Slot-Receiver eingesetzt, weshalb nicht sicher ist, ob er auch anderweitig eingesetzt werden kann und ähnliche Zahlen liefert, wie im College (über 1000 Yards im letzten Jahr, 12 Touchdowns).

McLaurin (1,85m) könnte Kyle Shanahan schon deutlich mehr zusagen, da er über ein smoothes Route-Running verfügt, eine hohe Geschwindigkeit (40-Yard Dash: 4,35s) mit sich bringt und deutlich öfter als Outside Receiver aufgestellt wurde. Er ist eher ein Kandidat für die dritte oder vierte Runde, doch auch sein Stock steigt in den letzten Wochen etwas an.

Ihr mögt es mir nicht glauben, aber alle bislang genannten Spieler werden enttäuscht sein, ihren Namen nicht in den ersten drei Runden zu hören. Da wir davon ausgehen, dass die 49ers früh im Draft auf der Position aktiv werden, wollen wir es nun dabei belassen.

Eins ist klar: Die 49ers haben die freie Auswahl, welchen Receiver-Typ sie verpflichten wollen – und diesbezüglich dann auch die Wahl zwischen vielen extrem talentierten Spielern.

Autoren:

  • Lars Riedenklau (Wide Receiver)
  • James Wiebe (Edge-Rusher)

P.S.: James und ich freuen uns natürlich weiterhin über jede Art von Kritik. Wenn Ihr etwas zu meckern, Verbesserungsvorschläge oder sogar Lob übrig habt, dann lasst es uns wissen!

Written by James W

One thought on “NEG Offseason Blog (#4)

  1. Danke für die Takes zu Gary und Winovich. Bin großer Fan von letzterem und werde immer skeptischer bei Gary, je mehr ich von ihm sehe. Für mich aktuell der Bust-Kandidat, wenn man ihn in Runde 1 nimmt. Winovich hingegen gibt mir so viel wenn ich in spielen sehe, da bin ich wirklich gespannt, wie er sich in der NFL macht.
    Abschließend: großes Lob für den Artikel, gefällt mir unglaublich gut. Wirklich toll geschrieben, treuen Leser habt ihr ab jetzt.

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