Für die San Francisco 49ers stehen die Wochen der Wahrheit an. In den nächsten drei Spielen geht es gegen Teams, die bisher ebenfalls nur einen Sieg einfahren konnten. Los geht’s bei den Cardinals (21:25 Uhr, NFL GamePass):

Der Gegner, Arizona Cardinals (1-6, 0-4 away):

Es sind nur zwei Spiele vergangen, seitdem die Cardinals das erste Mal in dieser Saison auf die 49ers trafen und ihren ersten Saisonsieg einfahren konnten. Doch auch dieser recht glückliche Sieg verhalf den Mannen von Steven Wilks nicht dazu, etwas Fahrt aufzunehmen. In den anschließenden Partien gegen die Minnesota Vikings und die Denver Broncos setzte es erneut deftige Pleiten, zwei weitere Male blieb die Offense von OC Mike McCoy hinter den Erwartungen zurück. Das war für die Cardinals zu viel des Guten, sie entbanden McCoy von seinen Aufgaben und beförderten QB-Coach Byron Leftwich zum Offensive Coordinator. Gegen die 49ers wird er erstmals die Geschicke in der Offense leiten – es dürfte schwerere Gegner geben, um eine Offensive ins Rollen zu bringen… Rookie-QB Josh Rosen spielt bislang eine eher unterdurchschnittliche Saison, und auch Star RB David Johnson hat hinter einer schwachen Offensive Line massive Probleme, Yards zu generieren. Kurz vor der Endzone zeigt er jedoch bislang seine Klasse, bereits fünf Touchdowns gehen auf das Konto des 26-Jährigen. Die Defense der Cardinals, die gegen die 49ers fünf Turnover kreierte, ließ in den letzten Spielen zu viele Punkte zu, um die Spiele eng zu gestalten. Es läuft also nicht alles rund in Glendale: Ein zweiter Sieg und somit ein Sweep gegen die 49ers würde die Gemüter womöglich fürs Erste beruhigen, da sich auch das Team von Steven Wilks bekanntlich im Rebuild befindet.

KURZ-INFO:

– Gegründet: 1898
– Vereinsfarben: Kardinalrot, Weiß, Schwarz
– Super-Bowl Titel: 0
– Stadion: State Farm Stadium (63.400 Plätze)
– Headcoach: Steven Wilks
– letztjähriger Record: 8-8 (3. Platz in der NFC West)
– ewige Bilanz: 49ers lead series 29-25

Die Aufstellung der Cardinals findet Ihr hier.

PLAYERS TO WATCH
  • Josh Rosen (QB, #3):

Man darf gespannt sein, wie QB Josh Rosen unter dem neuen OC Byron Leftwich heute agieren wird. Er erzielte in dieser Saison erst drei Touchdowns, dieser Statistik stehen fünf Interceptions gegenüber. Er erhält wenig Unterstützung von seiner Offensive Line und von den Skill-Positions, Larry Fitzgerald wird nicht jünger, und auch Rookie Christian Kirk tritt zu selten in Erscheinung. Heute bekommt es Rosen mit einer der schwächeren Defenses in der NFL zu tun, gegen die er aber vor zwei Wochen schon Probleme hatte. Auf ihn ist heute besonders zu achten.

  • Antoine Bethea (S, #41):

Der Ex-Safety der 49ers hat in dieser Saison bereits 72 Tackles (!) verbucht, was nicht gerade für die Stärke der Linebacker und der D-Line der Cardinals spricht. Bethea macht momentan jedoch einen soliden Job und hält das zusammen, was man noch zusammenhalten kann. Auch heute wird er wieder viele Tackles haben müssen, um die schnellen RBs der 49ers in Schach zu halten.

  • Larry Fitzgerald (WR, #11):

Wide Receiver Larry Fitzgerald spielt momentan eine für seine Verhältnisse schwache Saison und erzielte bislang erst einen Touchdown, und das im letzten Spiel gegen die Broncos. Er fing erst 26 Bälle für unter 300 Yards und ist damit nicht die erhoffte Hilfe für Rookie-QB Josh Rosen. Fitzgerald generiert zu wenig Separation, um Rosen genug Sicherheit zu geben, den Ball in seine Hände zu legen. Heute wird es für ihn nicht einfacher werden, denn CB Richard Sherman wird bei den 49ers wohl spielen können.

So steht es um die San Francisco 49ers (1-6, 0-4 away):

Nach der mutigen Vorstellungen bei den Green Bay Packers hoffte man im Lager der Rot- und Goldtragenden insgeheim natürlich auf die Überraschung gegen die noch ungeschlagenen Los Angeles Rams, doch am Ende stand ein deutliches 10:39 zu Buche – der Upset blieb aus. Doch das Ergebnis ist nicht das, welches HC Kyle Shanahan auf die Palme gebracht haben dürfte, es wird die Spielweise der 49ers gewesen sein. Fehlerhaft, unvorsichtig und naiv – diese drei Adjektive beschreiben die Performance der 49ers am letzten Sonntag sehr gut. DC Robert Saleh stellte seine Mannschaft gut ein, die Defense hielt einige Male gegen die Offense der Rams stand. Doch Shanahans Offense war es, die nichts zu Stande bekam. QB C.J. Beathard unterliefen erneut mehrere Turnover (drei), Matt Breida fumblete, zudem gelangen den Rams ganze sieben Sacks. Zahlen, die es für eine Offense unmöglich machen, Punkte zu erzielen, geschweige denn, ein Spiel zu gewinnen. Es scheint, als bekäme Shanahan das Turnover Problem seiner Offense nicht in den Griff – anders lassen sich diese Fehler Spiel für Spiel nicht erklären. Gegen die Cardinals ist also erneut die Maxime klar: Den Ball nicht verlieren! Für die Defense gilt quasi das Gleiche: Turnover kreieren! Mit -15 haben die 49ers die schlechteste Turnover Differential der Liga, die akutelle Bilanz kommt dementsprechend nicht von irgendwo her. Auch, wenn die 49ers ein junges Team haben, darf man erwarten, dass die Kleinigkeiten, die Woche für Woche Yards und Punkte kosten, abgestellt werden. Die Cardinals sind ein Gegner, den die 49ers in ihrer aktuellen Situation schlagen könnten. Ähnliches gilt für die nachfolgenden Partien gegen die Raiders und Giants. Gehen die 49ers mit 4-6 in die Bye Week, dürfte es etwas ruhiger werden in Santa Clara.

WR Pierre Garcon wird ausfallen, mitterweile gibt es Gerüchte, dass die 49ers versuchen, ihn zu traden. Gleiches gilt für Jimmie Ward, der erneut von Ahkello Witherspoon ersetzt wird. Richard Sherman wird spielen können, Matt Breida ebenfalls, doch Shanahan kündigte an, seinen RB nur sporadisch einzusetzen.

PLAYERS TO WATCH:
  • Raheem Mostert (RB, #31):

In den letzten zwei Wochen erkämpfte sich Mostert immer mehr Spielzeit und zeigte gute Leistungen. Er erhielt teilweise mehr Snaps als Veteran RB Alfred Morris und konnte trotz nur weniger Runs die meisten Yards aller 49ers RB erzielen. Wenn Mostert seine Fumble Probleme in den Griff bekommt, stellt er durch sein Tempo eine gute Alternative zu Matt Breida dar. Da Breida geschont werden soll, werden wir heute also erneut einiges von Mostert zu sehen bekommen.

  • Dante Pettis (WR, #18):

Nachdem Pettis einige Spiele aufgrund von einer Knieverletzung aussetzen musste, kommt seine Rückkehr nun zu einem guten Zeitpunkt, da er durch den Ausfall von Pierre Garcon heute wohl eine Vielzahl an Snaps erhalten wird. Pettis, der in Woche eins seinen einzigen Touchdown erzielen konnte, wird C.J. Beathard eine gute Anspielstation bieten, da Pettis vor allem gegen direkte Man Coverage seine Stärken besitzt und dementsprechend auf ausreichend Separation gehofft werden darf.

  • Reuben Foster (LB, #56)

Unter der Woche wurde der erschreckende Leistungsabfall Reuben Fosters ausreichend diskutiert, also ist es heute an ihm, seine Kritiker ruhig zustellen. Seine Schulterverletzung scheint schlimmer zu sein, als zunächst angenommen, doch Foster stört dies nicht, er will seinem Team helfen, Spiele zu gewinnen. Ob er das tut, wenn er trotz Verletzung auf dem Feld steht, ist zumindest zu hinterfragen. Eine gute Performance am heutigen Abend täte allen gut: Ihm und den 49ers.

Go Niners!

Autor: Lars Riedenklau

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