NFL Draft 2023: Recap

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NFL Draft 2023: Recap

Posted By Lars Riedenklau

Der NFL Draft ist vorbei. Zeit für uns, die neuen Spieler bei den 49ers willkommen zu heißen. In diesem Beitrag gibt es alles Wissenswerte zu den Picks der Niners.

Im eingebetteten Tweet seht Ihr alle neun Spieler, die in den nächsten Wochen ihren Rookie-Vertrag bei den 49ers unterzeichnen werden. Wir stellen Euch die Spieler etwas genauer vor und fassen den Draft der 49ers zusammen.

Ji’Ayir Brown (Rd. 3, Pick 87 – Safety, Penn State)

Es gab bereits vor dem Draft einiges an Buzz um Brown, der nun tatsächlich seinen Weg zu den 49ers gefunden hat. Dafür tradeten die Niners mit den Vikings, um sich den 87. Pick des Drafts zu sichern. Pick 99, 164 und 222 wanderten dafür nach Minnesota.

Mit Brown (23 Jahre) kommt ein Spieler nach San Francisco, der vielseitig im Defensive Backfield einsetzbar ist. Sein Speed ist nicht der beste, jedoch wirkt er auf dem Feld schneller, als es seine Testings vermuten lassen (4,65s im 40 Yard-Dash). Brown ist „all over the field“ zu finden und kann sowohl im Slot als auch als tiefer Safety eingesetzt wird, zudem hat er auch Stärken in der Laufverteidigung und eignet sich damit als Box-Defender. Es ist somit davon auszugehen, dass die 49ers Wege finden werden, um seine Qualitäten auf das Feld bringen zu können. Gelobt wird außerdem seine Präsenz, die wohltuend für jeden Lockerroom sein soll.

Jake Moody (Rd. 3, Pick 99 – Kicker, Michigan)

Für diesen Pick mussten die 49ers einiges an Kritik einstecken, denn der Positional Value von Kickern ist zumindest fragwürdig. Kyle Shanahan und John Lynch war dies egal, sie sahen den Need auf der Position nach dem Abgang von Robbie Gould und zogen mit Jake Moody den vermeintlich zuverlässigsten Kicker des Drafts. Da man befürchtete, Moody in Runde 5 nicht mehr sichern zu können, schlug man bereits in Runde 3 zu, so berichtete es Shanahan im Nachhinein auf der Pressekonferenz.

Moody war in seiner zweijährigen College-Karriere vor allem bei Kicks unter 40 Yards sehr zuverlässig und versenkte alle (!) seiner Extra-Punkte. Bei längeren Distanzen war er etwas instabiler, dies war jedoch auch den Wetterbedingungen geschuldet, unter denen er vor allem seine längeren Kicks absolvieren musste. Moody hat ein ordentliches Bein, sein längstes Field Goal erzielte er aus 59 Yards. Zudem wird er, anders als Gould, wohl auch die Kick-Offs ausführen können und ist im Stande, vermehrt für Touchbacks zu sorgen. Wir sind gespannt!

Cameron Latu (Rd. 3, Pick 101 – Tight End, Alabama)

Auch die Verpflichtung von Latu kommt nicht allzu überraschend, da man sich mit ihm im Draft-Prozess sogar mehrere Male auch offiziell auseinandersetzte. Dass die 49ers sich auf der Tight End-Position verstärken wollen, war ein offenes Geheimnis. Nachdem an Tag 2 des Drafts der Run auf die Tight Ends begann, schienen die 49ers nicht leer ausgehen zu wollen und sicherten sich mit Latu einen soliden Backup Tight End für George Kittle.

Latu ist aufgrund seiner Größe (ca. 1,95m) vor allem in der Redzone eine gefährliche Waffe, was ihn auch für die 49ers interessant gemacht haben dürfte. In seinem Spiel wirkt er noch etwas hölzern, außerdem muss er sich als Blocker noch steigern, um eine Vollzeitrolle in der Offense übernehmen zu können. Insgesamt ist er kein „flashy“ Prospect, der aber auch in keinem Aspekt seines Spiels auffällig schwach agiert. Er ist jedoch in vielen Bereichen seines Spiels zumindest derart weit, um bereits früh in seiner Karriere Snaps in der NFL zu erhalten, es sollten jedoch keine Wunderdinge erwartet werden.

Darrell Luter (Rd. 5, Pick 155 – Cornerback, South Alabama)

Luter ist 23 Jahre alt, spielte drei gesamte Saisons am College, davon zwei als Starter. Er gilt als sehr athletisch (4,46s 40 Yard-Dash) und drahtig, weshalb ihm auch nachgesagt wird, sehr physisch spielen zu können. Dennoch sollte er noch etwas an Gewicht zulegen, da er in der NFL sonst Gefahr läuft, physisch an seine Grenzen zu geraten. Auch im Run Support soll er ein stabiler Tackler sein. Er soll am besten als Man-Corner geeignet sein, der vor allem seine Stärken in Press-Coverage hat. Es wird spannend zu sehen sein, wie die 49ers ihn in ihrem Zone heavy-Scheme einbinden werden, oder ob in der nächsten Saison noch mehr Elemente von Man Coverage eingeplant sind. Er könnte auch zunächst eine wichtige Rolle in den Special Teams übernehmen.

Robert Beal Jr. (Rd. 5, Pick 173 – Defensive End, Georgia)

Nachdem vor allem die Philadelphia Eagles nahezu das gesamte Team des CFB-Champions im Draft zu sich lotste, ließen sich auch die 49ers nicht lumpen und zogen in Runde 5 DE Robert Beal Jr., der jedoch kein Starter in der Defense der Bulldogs gewesen ist. Beal hat ein beeindruckendes athletisches Profil (4,44s 40 Yard-Dash bei 1,93 Meter-Körpergröße) und gilt als reiner Pass Rush-Spezialist (9,5 Sacks in den letzten zwei Saisons, 10,5 in seiner Karriere). Er lebt von seiner Athletik, hat nicht viele Pass Rush-Moves und soll grobe Schwächen in der Laufverteidigung haben. Wenn ihn jemand „upcoachen“ kann, dann wohl unser D-Line Coach Kris Kocurek, der sich diesem Projekt annehmen wird. Aufgrund seiner Height-Speed-Kombination ist zumindest nachvollziehbar, wieso die 49ers ihn an Tag 3 gezogen haben.

Dee Winters (Rd. 6, Pick 216 – Linebacker, TCU)

Im Championship-Game musste er sich Beal und den Georgia Bulldogs noch geschlagen geben, nun sind Winters und Beal Teamkollegen. Auch Winters überzeugt durch sein athletisches Profil (4,49 40 Yard-Dash), auf dass die 49ers in diesem Jahr in den späteren Runden erneut ein besonderes Augenmerk gelegt haben. In der NFL könnte er allerdings Gefahr laufen, mit seiner Statur etwas „undersized“ zu wirken und dementsprechend nicht das ausreichende physische Level zu erreichen, um in der NFL Fuß zu fassen. Seine Production (u.a. 7,5 Sacks!) in seiner Senior-Saison war beeindruckend, er wird als „hit and run“-Linebacker beschrieben, dessen Profil wohl am ehesten an Dre Greenlaw erinnert, als dieser in der 5. Runde des 2019er-Drafts zu den 49ers kam. Zumindest als Special Teamer dürfte er eine Chance auf das Roster erhalten.

Brayden Willis (Rd. 7, Pick 247 – Tight End, Oklahoma)

In den Projections lagen Willis und Latu nicht allzu weit auseinander, einige Experten hatten sie in einer ähnlichen Range eingeschätzt. Nun lagen vier Runden zwischen den beiden Prospects. Es war kein Wunder, dass die 49ers sich mit Willis noch einen zweiten Tight End sicherten. Willis ist vielseitig einsetzbar, hat Potential als H-Back auch im Backfield oder Slot wertvolle Snaps zu sammeln und etwas Last von den Schultern George Kittles zu nehmen. Willis hat vor allem im Blocking seine Stärken und könnte die Rolle von Charlie Woerner einnehmen. Zumindest ist zu erwarten, dass er ihm den Roster-Spot streitig machen könnte.

Ronnie Bell (Rd. 7, Pick 253 – Wide Receiver, Michigan)

Bell startete insgesamt fünf Jahre im College, in der 2021-Saison musste er jedoch fast die gesamte Spielzeit aufgrund eines Kreuzbandrisses aussetzen. In seiner letzten College-Saison fand er jedoch eindrucksvoll zurück in die Spur, führte die Wolverines in Receiving-Yards an (889) und erzielte vier Touchdowns. Er ist inside und outside einsetzbar, könnte jedoch aufgrund seiner schmächtigen Statur in der NFL Probleme haben, physisch auf höchstem Level zu agieren. In traffic wirkte er bereits im College etwas unsichtbarer und unsicherer, weshalb nicht unbedingt davon auszugehen ist, dass sich dies in der NFL groß ändern wird. Durch seine Agilität könnte er jedoch für einige Plays den Unterschied ausmachen. Dane Brugler vergleicht ihn in seinem Draft Guide mit Rashard Higgins, der lange für die Cleveland Browns auflief.

Jalen Graham (Rd. 7, Pick 255 – Linebacker, Purdue)

Mit dem letzten Pick, den die 49ers im 2023er-Draft besaßen, zogen sie ebenfalls einen Spieler, mit dem sie sich bereits im Pre-Draft-Prozess auseinandergesetzt hatten. Jalen Graham wurde in seinen vier Jahren bei Purdue vielseitig eingesetzt, agierte als Nickel-Linebacker, aber bekam auch Snaps auf der Edge-Position. In der NFL könnte er am ehesten als Sam (wenn er etwas an Masse zulegt) oder Will-Linebacker in einer 4-3-Defense funktionieren. Er wird als aggressiver Spieler beschrieben, der primär von seinen Instinkten lebt und dessen eher unterdurchschnittliche Testings sich nicht auf Tape widerspiegeln (4,64 40-Yard Dash). Auch er wird über die Special Teams seinen Weg aufs Roster finden müssen.

Written by Lars Riedenklau

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