Die 49ers sind zurück aus der langen Offseason und konnten ein kleines Erfolgserlebnis feiern: Gegen die Dallas Cowboys gewann man das erste Preseason-Spiel der Saison. Unsere Gewinner und Verlierer:

WINNER

Jalen Hurd

Der Rookie Wide Receiver der 49ers, der in der dritten Runde des NFL Drafts gezogen wurde, war die Entdeckung des Spiels. Nachdem John Lynch während der Live-Übertragung des Spiels bekannt gab, dass sich der etatmäßige Starter auf der Position des Slot-Receivers, Trent Taylor, eine Fußverletzung zugezogen hatte, ging der Stern von Jalen Hurd auf.

Der Ex-Runningback überzeugte mit zwei sehenswerten Touchdown-Catches, bei denen er seine Robustheit und die Fähigkeit, umkämpfte Bälle zu fangen, unter Beweis stellte. Es scheint, als könnte Hurd eine wichtige Rolle im System von Kyle Shanahan spielen, zunächst wird ihm wohl die Rolle des „Big Slot“ Receivers am besten liegen.

Erwähnenswert war auch die Leistung von Deebo Samuel, der zwei sehenswerte längere Catches hatte und für eine Pass Interference Strafe der Cowboys verantwortlich war.

Kyle Shanahan war trotzdem nicht vollends überzeugt von seinen Rookie Wide Receivern, er betonte, dass beide zwar ihre Fähigkeiten zeigten, dies aber nun konstanter erfolgen müsse, als nur bei vereinzelten Plays.

Tarvarius Moore

Der 3. Runden-Pick aus dem letzten Jahr, der im letzten Jahr noch als Cornerback eingesetzt wurde, ist zurück auf seiner Stammposition (Free Safety) und macht seitdem immer wieder auf sich aufmerksam. Aufgrund der Verletzung von Jimmie Ward übernahm er bereits im Trainings-Camp die meisten Snaps mit den Startern, und auch im Spiel gegen die Cowboys erhielt er den Vorzug gegenüber Antone Exum Jr. und Adrian Colbert.

Moore ließ im Spiel des Öfteren durchblicken, wieso die Rückkehr auf die Safety-Position ihm gut getan hat: Sowohl im Passspiel, als auch im Running-Game überzeugte er durch enge Verteidigung bzw. gute Tackles. Sollte Ward keine Bäume ausreißen, ist durchaus denkbar, dass Moore in Woche eins als Starter auf dem Feld steht.

Emmanuel Moseley

Ein weiterer Defensive Back, der für Aufsehen sorgte, war Cornerback Emmanuel Moseley. Der UDFA aus dem letzten Jahr war bereits im letzten Jahr ein Kandidat für das Roster, schaffte es in Woche neun dann auch aus der Practice Squad in den Kader, verletzte sich dann jedoch, sodass seine Saison beendet war.

In diesem Jahr zeigt er erneut starke Leistungen im Camp, gegen die Cowboys war Moseley der Cornerback, der mit am meisten Snaps erhielt und diese auch nutzte. Er spielt sehr ballorientiert und körperlich, es ist vorstellbar, dass Moseley als 6. Cornerback mit in die Saison geht.

Und sonst?

Hervorzuheben war auch die Leistung der D-Line der 49ers, die das ganze Spiel über dafür sorgte, dass die Backup Quarterbacks der Cowboys unter Druck waren. Jeremiah Valoaga (zwei Sacks) und Damontre Moore, zwei Spieler, die es höchstwahrscheinlich nicht ins Team schaffen, fielen besonders auf.

Gegen die Starter der Cowboys-Offense hielt die zweite Defense der 49ers Prescott & Co. bei einem Field Goal, ein starker Tip an der Line of Scrimmage bei einer Third and Goal-Situation von Sheldon Day war hierfür mitverantwortlich.

Rookie Dre Greenlaw unterliefen zwar einige Rookie-Fehler, aber er zeigte durch starke Tackles und gute Instinkte auch auf, wieso die 49ers ihn in der fünften Runde des Drafts auswählten.

Punter Mitch Wishnowsky zeigte mehrfach, wieso seine Auswahl in der 4. Runde keine schlechte Idee gewesen sein könnte. Aus der eigenen Hälfte gelang es ihm mehrfach, die Cowboys tief in ihre Hälfte zu drängen. Vor allem sein Punt kurz vor Ende der Partie war beeindruckend, der es den Cowboys enorm schwer machte, noch einmal das ganze Feld zu überbrücken. Auffällig: Die Kick-Offs, die er ebenfalls ausführte, waren verbesserungswürdig.

LOSER

Disziplin

Es ist ein altbekanntes Problem der 49ers und dennoch scheint man es nicht in den Griff zu bekommen: Die Strafen. Irrsinnige 18 (!) Penalties verursachten die 49ers im gesamten Spiel und es hätten noch mehr sein können, wenn die Cowboys alle verursachten Strafen angenommen hätten. Insgesamt gab man 216 Yards (!) an den Gegner ab – nur durch Penalties.

Ein besorgniserregend hoher Wert, der jedoch etwas dadurch relativiert werden muss, dass die meisten Strafen von Spielern herbeigeführt wurden, die es voraussichtlich nicht ins Team schaffen werden. Dennoch: Das Problem ist seit langem bekannt, man muss hoffen, dass die Coaches die Spieler hier „bremsen“ bzw. belehren können.

Adrian Colbert

Im letzten Jahr wurde Colbert noch als Starter auf der Free Safety-Position angesehen, doch in dieser Saison scheint er sogar ein Kandidat für den Roster-Cut zu sein…

Hinter Jimmie Ward und Tarvarius Moore ist er momentan nur noch Free Safety Nummer drei, und auch das Spiel gegen die Cowboys war für ihn keine Hilfe, sein Standing aufzubessern. Er startete nicht, erst in der zweiten Hälfte bekam er erstmals Snaps. Zwar setzte er einen guten Tackle im Open Field gegen einen der Cowboys Runningbacks, nur wenige Snaps später wurde er jedoch aufgrund eines überharten Tackles gegen einen schutzlosen Spieler ejected.

Zwar ist Colberts Ehrgeiz sicherlich nicht zu unterschätzen, jedoch tendiert er auch dazu, zu überdrehen. Er muss weiter hart an sich arbeiten, um zu seiner Form aus der 2017-Saison zurückzufinden. Es wäre ihm und den 49ers zu wünschen!

Dante Pettis

Der Fakt, dass WR Dante Pettis als einer der ganz wenigen etatmäßigen Starter überhaupt auf dem Feld stand, reicht aus, um ihn als Spieler in der Kategorie „Loser“ zu führen. Aus dem Camp hört man nicht viel Positives über den letztjährigen Zweitrunden-Pick der 49ers, an den hohe Erwartungen gesetzt werden.

Im Camp wurde er hauptsächlich als Z-Receiver eingesetzt, der meist näher an der Line of Scrimmage agiert und daher öfter über die Mitte des Feldes angespielt wird, als der X-Receiver. Garoppolo sucht Pettis scheinbar sehr oft, jedoch konnte Pettis bislang ca. nur ein Drittel der Targets in Catches ummünzen. Oft wird von ihm der letzte Wille vermisst, um auch contested Catches machen zu können.

Shanahan betonte, dass er Pettis durch seinen Einsatz einen kleinen Denkzettel verpassen wollte, dass auch er um seinen Platz kämpfen muss. Dies gelang ihm dann jedoch eher weniger: Er bekam nur ein Target, der Ball wurde getippt und war für ihn nicht zu erreichen. Zudem returnte er einen Punt, bei dem er einen Yard Raumverlust produzierte…

Insgesamt kann man mit der ersten Partie jedoch zufrieden sein, trotz der zahlreichen Penalties ließen die 49ers keinen Touchdown zu und zeigten in der Offense, wozu man mit den neuen Receivern in der Lage sein kann.

On to Denver!

Autor: Lars Riedenklau

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