Review Week 3: San Francisco 49ers vs. Pittsburgh Steelers

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Review Week 3: San Francisco 49ers vs. Pittsburgh Steelers

Posted By Lars Riedenklau

Schön ist anders, aber am Ende zählt das Ergebnis: Die 49ers schlagen die Steelers mit 24:20 – hier sind unsere Gewinner und Verlierer der Partie:

Es schien, als hätten die 49ers alles versucht, um beim ersten Heimspiel der Saison nicht als Gewinner vom Platz zu gehen. Doch trotz fünf (!) unnötigen Turnovern gelang es dem Team von Kyle Shanahan, die Steelers mit leeren Händen nach Hause zu schicken.

WINNER

Mentalität

Von Beginn an entwickelte sich eine enge Partie zwischen den bis dato ungeschlagenen 49ers und den weiterhin sieglosen Pittsburgh Steelers. Die Niners sammelten fleißig First Downs und Raumgewinn, münzten dies jedoch nicht in Punkte um. Im Gegenteil: Drei Mal verlor man den Ball in der gegnerischen Redzone durch vermeidbare Fumbles.

Die Steelers nutzten dies jedoch nicht aus, erzielten aus fünf Turnovern mickrige sechs Punkte. Eine Statistik, die unterstreicht, wie stark Robert Salehs Defense performte. Doch die wichtigste Erkenntnis des gestrigen Sieges ist, dass die Gewinner-Mentalität bei den 49ers zurückkehrt.

In den letzten beiden Saisons unter Kyle Shanahan verloren die 49ers überdurchschnittlich viele enge Partien, es schien, als würde jedes Match zu Ungunsten der 49ers ausgehen, wenn es knapp wurde.

Der gestrige Erfolg ist wertvoll, denn er zeigt: Auch San Francisco kann dreckige Spiele gewinnen. Und genau das ist es, was erfolgreiche Football-Teams auszeichnet: Sie spielen nicht unbedingt schön, aber am Ende finden sie Wege, Partien für sich zu entscheiden.

Jimmy Garoppolo

Obwohl es die Statistik nicht hergibt, zeigte Jimmy Garoppolo gegen die Steelers seine bislang beste Saisonleistung. Am Ende gingen zwar zwei Interceptions auf sein Konto, die jedoch durch Drops von Matt Breida und Dante Pettis verursacht wurden.

Die Offensive Line der 49ers ließ zwar nur einen Sack zu, insgesamt wurde Garoppolo jedoch acht Mal gehittet. Dies schien ihm nichts auszumachen, denn mehrfach nahm er einen harten Hit in Kauf, brachte den Ball aber dennoch zu einem seiner Receiver.

Garoppolo spielte tough und war da, als die Offense ihn brauchte. Er überzeugte bei mittellangen Pässen über die Mitte des Feldes, hier fand er des Öfteren seinen Lieblingsreceiver George Kittle. Aber auch Deebo Samuel, Marquise Goodwin, Richie James und Kendrick Bourne bekamen ihre Targets.

Im letzten und dementsprechend wichtigsten Drive des Spiels behielt er die Nerven und erzielte seinen einzigen Touchdown-Pass des Tages, als er Dante Pettis bediente, der eine schnelle Out-Route in der Endzone lief. Die Erleichtreung auf Seiten der 49ers war riesig, der Jubel im Stadion, welches sehr gut gefüllt war, nicht zu überhören.

Garoppolo erarbeitet sich immer mehr Selbstbewusstsein und hat einen Record von 9-2 als Starting-Quarterback der San Francisco 49ers. Clutch.

Kyle Juszczyk

Bis auf die Turnover, die von den Runningbacks der 49ers (Raheem Mostert und Matt Breida) verursacht wurden, war auch das Laufspiel der 49ers am gestrigen Sonntag eine effiziente Waffe gegen die Defense der Steelers. Breida und Mostert erliefen insgesamt deutlich über 100 Yards, Jeff Wilson erhielt die Goalline-Carries und erzielte zwei Touchdowns.

Erneut großen Anteil am erfolgreichen Running-Game hatte FB Kyle Juszczyk, der wie immer hervorragend als Blocker fungierte. Doch gestern trat „Juice“ auch weitergehend in Erscheinung: Er fing drei Bälle für 51 Yards und dominierte anschließend die sozialen Medien.

Zunächst fing er einen tiefen Pass von Garoppolo, den er springend mit ausgestreckten Armen sicherte – was ein Fullback eben so tut. Doch spätestens, als er Steelers-Neuzugang Minkah Fitzpatrick mit einem Stiff-Arm zurück nach Miami schickte, gehörten die Twitter-Sympathien endgültig dem Ex-Harvard Athleten. Doch seht selbst:

K’Waun Williams

In der letzten Woche war Williams noch bei den Verlierern zu finden, doch gegen die Steelers zeigte Williams eine seiner besten Leistungen im Dress der 49ers. Obwohl er gegen den vermeintlichen Nr. 1 Wide Receiver der Steelers, Juju Smith-Schuster ran musste, überzeugte der Nickelback der Niners über das gesamte Spiel.

Er ließ insgesamt nur eine Reception für sechs Yards zu, außerdem war er für die einzige Interception von Pittsburgh QB Mason Rudolph verantwortlich, als dieser von Arik Armstead unter Druck gesetzt wurde und hektisch Smith-Schuster suchte, doch Williams war zur Stelle.

Williams gehört zu einem der konstantesten Spieler im Roster der 49ers, der etwas unter dem Radar fliegt. Talentierte Nickelbacks sind begehrt, die 49ers scheinen ihren Mann bereits seit längerer Zeit gefunden zu haben. Schöner Nebeneffekt: Williams landete im PFF Team der Woche.

DeForest Buckner

Es ist eine absolute Genugtuung, der Defensive Line der San Francisco 49ers an Sonntagen zuzuschauen, wie sie ihrem Job nachgehen. Als das Spiel auf der Kippe stand, waren es die First-Rounder Dee Ford, Arik Armstead, Nick Bosa und DeForest Buckner, die dafür sorgten, dass San Francisco letztendlich als Sieger vom Platz ging.

Nach dem Slapstick-Fumble der 49ers in der Redzone erhielten die Steelers kurz vor Schluss den Ball, mit der Möglichkeit, die Uhr herunterlaufen zu lassen. Doch diese Rechnung hatten sie nicht mit Buckner und Co. gemacht: Bereits im zweiten Play des Drives schlug Arik Armstead James Conner den Ball aus der Hand, DeForest Buckner bedankte sich und eroberte diesen.

Die 49ers erzielten den Go-Ahead Touchdown und machten sich auf den letzten Drive der Steelers gefasst. Und wieder war es die Defensive Line, die zuschlug: Buckner profitierte von der Vorarbeit Bosas, sackte Rudolph und schlug ihm sogar den Ball aus der Hand.

Beim nachfolgenden vierten und letzten Versuch der Steelers gab es ein ähnliches Bild. Rudolph suchte Smith-Schuster über die Mitte, doch während seines Releases wurde er bereits von Buckner, Bosa und Armstead begrüßt, sodass der Ball nicht sein Ziel erreichte. Ballgame.

Ich hebe an dieser Stelle bewusst DeForest Buckner hervor, der bei der guten Gesamtleistung der D-Line stellvertretend in dieser Rubrik auftaucht. Er beendete das Spiel mit insgesamt acht Tackles, einem Sack und einem Fumble Recovery.

An dieser Stelle hätte wohl auch noch Rookie LT Justin Skule stehen können, der ein solides Debüt hinlegte. In der zweiten Hälfte leistete er sich jedoch insgesamt drei Penalties, die den 49ers teuer hätten zu stehen kommen können. Alles in allem erledigte er seinen Job jedoch unaufgeregt. Eine Leistung, auf der aufgebaut werden kann.

LOSER

Jason Verrett

Erstmals nach seiner dreijährigen Abstinenz betrat Jason Verrett wieder ein Football-Feld während eines NFL-Spiels in Uniform. Nachdem Verrett die ersten zwei Spiele noch als inactive gelistet worden war, gab er aufgrund der Verletzung von Ahkello Witherspoon (Knöchel) sein Debüt für die San Francisco 49ers.

Es hätte besser laufen können für den Veteran, der einen Tag zum Vergessen erlebte. Die Steelers und QB Mason Rudolph machten Verrett unverzüglich als Schwachstelle in der 49ers Defense aus und dies zahlte sich aus. In zwei aufeinanderfolgenden Plays verursachte Verrett zunächst eine Pass Interference Strafe, die den Steelers etwa 30 Yards einbrachte. Just im nächsten Spielzug attackierte Rudolph erneut die Seite von Verrett, der sich von Dioante Johnson vernaschen ließ, welcher problemlos seinen ersten NFL Touchdown erzielte.

Für Verrett war der Nachmittag danach beendet, in den nachfolgenden Drives wurde er durch Emmanuel Moseley ersetzt, der nicht mehr gefordert wurde. Verrett muss zugutegehalten werden, dass er ins kalte Wasser geschmissen wurde und sich sein langes Fehlen bemerkbar machte. Er ist noch lange nicht der Alte, was er jedoch ziemlich gelassen sah…

Ahkello Witherspoon wird mit seiner Knöchel-Verletzung mindestens einen Monat aussetzen müssen. Shanahan betonte, dass Emmanuel Moseley, der viel mehr Spielzeit als Verrett in den letzten Wochen sah, der Favorit auf den Spot neben Richard Sherman ist.

Tarvarius Moore

Ich tue mich schwer, Moore tatsächlich als Verlierer aufzulisten, jedoch ist es bereits die zweite Woche in Folge, in der Moore aufgrund eines schlechten Angles einen langen Touchdown zumindest mitzuverantworten hat.

Letzte Woche ließ er den zugegeben pfeilschnellen John Ross laufen, gestern hieß der Nutznießer Smith-Schuster. Moore fällt insgesamt nicht negativ auf, jedoch tendiert er eben dazu, einen ungünstigen Winkel einzuschlagen, wenn es um das Tackling von Receivern geht, die sich frontal auf ihn zubewegen.

Diese Art von Fehlern dürfen sich die 49ers nicht zu häufig erlauben, weshalb es denkbar ist, dass die Niners auf Jimmie Ward zurückgreifen werden, sobald dieser vollständig genesen ist. Denn für eines ist Ward seit jeher bekannt: Solides Tackling.

Ballsicherheit

Es ist schön zu sehen, dass die 49ers Spiele gewinnen können, obwohl sie viele Fehler begehen. Noch schöner wäre es jedoch, wenn diese Fehler einfach abgestellt würden.

In den ersten fünf Drives verloren die 49ers vier Mal (!) den Ball an den Gegner. Eine Statistik, die Kyle Shanahan nicht ruhig schlafen lassen wird. Gegen einen besseren Gegner hätte dies durchaus dazu führen können, dass man das Spiel bereits in der ersten Halbzeit verliert. Man wird sich nicht immer darauf verlassen können, dass die Defense der Offense so unter die Arme greift.

Die Offense der 49ers funktionierte recht gut, jedoch machte man sich das Leben immer wieder selber schwer. Erst war es Breida, der einen Pass von Garoppolo droppte, der von TJ Watt abgefangen wurde, dann Pettis. Hier hieß der Nutznießer Minkah Fitzpatrick. Hinzu kam ein Fumble von Raheem Mostert, welcher ebenfalls von Fitzpatrick erzwungen wurde. Ein weiterer Fumble erfolgte nach einer Misskommunikation zwischen Garoppolo und Richburg. Zudem hatten die 49ers Glück, als Mostert einen Pitch von Garoppolo nicht fangen konnte. Das Ergebnis war ein Raumverlust von sportlichen 18 Yards, der Ball blieb jedoch zumindest in den eigenen Reihen.

Als man meinte, die 49ers hätten ihre Probleme abgestellt, kehrten sie zurück. Erneut befand man sich in der Redzone, als man das fünfte Mal den Ball hergab. Richburg snappte den Ball scheinbar zu spät, Richie James bekam den Ball gegen die Brust und das Ei landete bei den Steelers – Slapstick.

Diese Fehler müssen schnellstens abgestellt werden, denn es wird Tage geben, an denen diese gnadenlos bestraft werden. Wenn die 49ers auf Dauer ein erfolgreiches Team sein wollen, müssen sie disziplinierter agieren.

Ansonsten gab es auf Seiten der 49ers nicht viel mehr zu kritisieren. Long Snapper Jon Condo machte nicht unbedingt den sichersten Eindruck, die 49ers scheinen die Rückkehr von Kyle Nelson herbeizusehnen, denn: Condo ist retired!

Mit 3-0 geht es in die Bye-Week, danach heißt es: Beat the Browns!

Autor: Lars Riedenklau

Written by Lars Riedenklau

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