Week 1 Preview: at Pittsburgh Steelers

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Week 1 Preview: at Pittsburgh Steelers

Posted By Lukas Pesendorfer

In Woche 1 geht es für die San Francisco 49ers nach Pittsburgh ins Acrisure Stadium.
Das Team von Mike Tomlin wird bereit sein, genau wie in den letzten Jahren. 2021 und 2022 schlug man jeweils die Buffalo Bills und die Cincinnati Bengals in Woche 1. Generell starten die Steelers meistens gut, sie konnten in den letzten 7 Jahren 5 Auftaktspiele gewinnen (1 Niederlage und 1 Tie).

Die 49ers hingegen starten meistens etwas schwächer in die Saison. Letztes Jahr verlor man gegen die Bears, im Jahr davor gewann man eine Zitterpartie gegen die Detroit Lions. 2020 musste man sich gegen die Arizona Cardinals geschlagen geben. Insgesamt ist man 2-4 in Woche 1 in der Kyle Shanahan Ära.

Die Pittsburgh Steelers und die 49ers spielten zuletzt in der Saison 2019 gegeneinander. Die Steelers haben weiterhin einen Core an Superstars wie T.J. Watt, Minkah Fitzpatrick etc. Was sich bei den Steelers in der Offseason getan hat, wo die Stärken und Schwächen der Steelers liegen, das werde ich in diesem Artikel analysieren. Wie sieht das Run/Pass Game der Steelers Offense aus? Auf was müssen die 49ers achten? Wo oder wie sollten Brock Purdy und Co. die Steelers Defense attackieren? Auf welchen Spieler muss speziell Brock Purdy richtig aufpassen? All das möchte ich in dieser langen Analyse behandeln.

Steelers Offense:

Personell hat sich die Steelers Offense zum letzten Jahr nur leicht verändert. Mike Tomlin und GM Omar Khan verstärkten in der Offseason die größte Schwäche des Vorjahres, die Offensive Line. Mit G Isaac Seumalo kam ein guter Offensive Lineman aus Philadelphia und im NFL Draft wählte man in der ersten Runde Tackle Broderick Jones von Georgia aus. Jones wird an Tag 1 aber nicht starten, sondern der LT aus dem letzten Jahr, Dan Moore Jr. Ein Boost für das Run Game ist TE Darnell Washington, der im Draft ebenfalls von Georgia ausgewählt wurde. Washington ist ein fantastischer Blocker und mit seiner Größe von 2,01 Metern eine Matchup-Waffe in der Redzone. WR Allen Robinson ist ein weiterer namhafter Neuzugang, der den starken Receiver Room der Steelers weiter verstärkt.

Die Offense der Steelers startete in der letzten Saison schwach und wurde im Laufe der Saison immer besser. Ab Woche 10 war die Offense von OC Matt Canada in verschiedensten Advanced Metrics in den Top 10. Ein sehr beliebter Wert, um offensiven Erfolg zu messen, ist DVOA (Defense-adjusted Value Over Average). Dort waren die Steelers in den Wochen 10 bis 18 auf Rang 7. Der größte Unterschied zum Ende der Saison war einerseits die Quarterback Situation, aber vor allem das verbesserte Run Game. Nach einem 2-6 Start in die Saison, konnte man 7 der letzten 9 Spiele gewinnen. In diesen Spielen lief man durchschnittlich für 146 Yards. Obwohl das Run Game der Steelers nicht besonders kreativ/divers ist …

Das Run Game:

Die zwei Lead-Backs in der Offense der Steelers sind Najee Harris und Jaylen Warren. Harris, der ehemalige 1st Round Pick, ist für den Großteil der Carries zuständig. Jaylen Warren ergänzt ihn als explosiver one-cut Runner gut und ist vor allem bei 3rd Down auf dem Feld. Warren wird von vielen Experten als Breakout-Kandidat gehandelt.

Das Run Scheme der Steelers ist, wie oben bereits erwähnt, nicht besonders vielfältig. 76 % aller Carries im letzten Jahr waren Zone Runs. Insgesamt hatten die Steelers die drittmeisten Zone Run Attemps in der NFL. Am häufigsten sieht man in Matt Canadas Offense den sogenannten ,,Split Zone Run‘‘.

Ein Split Zone Run ist eine Variation des Zone Blocking Schemes. Bei Split Zone Runs blockt die O-Line in eine Richtung. Ein Tight End oder Fullback blockt dann gegen den Flow des Plays den Backside Defender (meistens DE oder OLB). Hier ein Beispiel für einen Split Zone Run:

 

Abgesehen von den Split Zone Runs setzt Matt Canada auch gerne auf Outside Zone Runs. Najee Harris lief in der letzten Saison die meisten Outside Zone Run Plays in der gesamten NFL (98 Carries). Dabei konnte er durchschnittlich 4.3 Yards pro Lauf erzielen. Inside Zone ist bei Matt Canada eher seltener zu sehen und auch deutlich ineffektiver. Bei Inside Zone Runs kommt Najee Harris 2022 durchschnittlich nur 3.6 Yards per Carry.

Die Steelers sind unter Mike Tomlin ein ,,old-school‘‘ Footballteam. Sie wollen den Ball laufen, sie wollen ,,Smash Mouth Football‘‘ spielen. Die 49ers müssen diszipliniert spielen und vor allem den Outside Contain halten. Die Steelers testen gerne die Disziplin des Gegners und Najee Harris versucht auch immer wieder Runs nach außen zu bouncen. Ein gutes Beispiel dafür ist dieses Play der Steelers im letzten Jahr gegen die Carolina Panthers und Steve Wilks:

 

Theoretisch sollte das Run Game der Steelers den 49ers liegen. Ein Power Run Game durch die Mitte wäre etwas, was den 49ers deutlich weniger liegen würde als die Zone Runs der Steelers. Die 49ers waren im letzten Jahr statistisch die Nummer 1 Defense gegen den Lauf, in diesem Spiel wird die Run Defense besonders wichtig, um die Steelers in klare Passing Downs zu bringen.

Das Passing Game:

Offensive Line:

Egal, wie gut deine Playmaker bzw. dein Quarterback sind, ohne eine funktionierende Offensive Line wird es in der NFL schwer. Die Steelers adressierten ihren größten Need in der Offseason und verstärkten die O-Line. G Isaac Seumalo kam in der Free Agency aus Philadelphia und ist ein großes Upgrade gegenüber Kevin Dotson Jr., der im letzten Jahr Starter war. Mit Seumalo und James Daniels haben die Steelers ein gutes Guard Duo. C Mason Cole ist ein solider Veteran. Die Tackle Position ist das große Fragezeichen in der Line der Steelers. RT Chukwuma Okorafor ist sowohl im Run und Pass Blocking unterdurchschnittlich. Sollte Nick Bosa vermehrt gegen den LT Dan Moore Jr. spielen, wird Okorafor vermutlich viele 1-zu-1 Pass Blocking Reps gegen Clelin Ferrell und Co. bekommen. Hier liegt definitiv eine Chance für die 49ers. LT Dan Moore Jr. war im letzten Jahr zwar die große Schwäche der Offensive Line, in dieser Offseason soll er aber körperlich in deutlich besserer Verfassung sein. Laut einigen Beat Writern der Steelers sieht Moore deutlich verbessert aus und gewann gegen Rookie LT Broderick Jones den Starting Job. Das wäre wichtig für QB Kenny Pickett, denn Moore ließ im letzten Jahr 7 Sacks zu und verursachte 10 Penalties. Die 49ers D-Line hat definitiv das Potenzial, dieses Spiel zu dominieren, wenn Nick Bosa spielt.

QB Kenny Pickett:

Auf der Quarterback-Position geht Kenny Pickett in sein zweites NFL-Jahr. Pickett übernahm letztes Jahr nach wenigen Wochen den Starting Job und verbesserte sich im Laufe der Saison stetig. Pickett bekam im letzten Jahr wenig Hilfe, nicht nur von der O-Line, sondern auch vom Playcalling. Der ehemalige Pitt-QB hatte die niedrigste Play Action Quote (17.1%), sowie Screen Quote (6.1 %) in der gesamten NFL. Matt Canada verlangt von seinem Quarterback, dass er den Ball konstant und schnell verteilt. Kenny Pickett bekam in der Offseason einen Riesen-Hype, den konnte er in der Preseason unterstreichen. 5 Drives mit der 1st Team Offense resultierten in 5 Touchdowns. Mit 94.7 bekam er auch das beste PFF-Grade aller Quarterbacks in der Preseason.

Pickett zeigte in der Preseason mehrere Highlight Plays: Einige tiefe Pässe, wie z.B. dieser hier zu WR George Pickens, waren spektakulär.

Wide Receiver und Tight Ends:

Die Playmaker, die Kenny Pickett um sich herum hat, sind die perfekte Voraussetzung für eine Breakout Season. Mit Diontae Johnson, George Pickens und Allen Robinson hat Pickett eine sehr gute Kombination aus verschiedenen Wide Receiver-Typen. Johnson ist der beste Route Runner dieser Gruppe und auch nach dem Catch sehr explosiv. Drops waren in der Vergangenheit seine größte Schwäche.

WR George Pickens ist ein fantastischer Contested Catch Receiver, vielleicht sogar der beste der ganzen NFL. Pickett sucht den ehemalige Georgia-Receiver regelmäßig tief, wenn Pickens 1:1 gegen einen Cornerback spielt. Wer auf Twitter aktiv ist, wird wohl kaum an den vielen spektakulären Highlight Clips von Pickens aus dem diesjährigen Training Camp vorbeigekommen sein. Er im direkten Matchup gegen CB Deommodore Lenoir könnte ein Missmatch sein, dass die Steelers öfter suchen könnten. Lenoir ist etwas klein und seine Schwächen liegen vor allem am Catch Point, wo Pickens am stärksten ist. Es wird spannend zu sehen sein, ob Steve Wilks Charvarius Ward mit George Pickens ,,traveln‘‘ lässt.

Die Tight End-Gruppe der Steelers sollte neben den Receivern aber ebenfalls nicht missachtet werden. Pat Freiermuth ist einer der besten jungen Tight Ends in der Liga. Der ehemalige Penn State Nittany Lion erzielte im letzten Jahr 732 Yards, die sechstmeisten aller Tight Ends in der NFL. Mit Darnell Washington kommt nun der beste Blocking Tight End aus dem vergangenen Draft zu dieser Unit hinzu. Washington wird im Passing Game selten Seperation kreieren, mit seiner Größe ist er aber eine Waffe in der Redzone, auf die es aufzupassen gilt.

Ein Spieler den man im Auge behalten sollte ist WR Calvin Austin III. Austin verpasste seine Rookie-Saison verletzungsbedingt, war aber im Training Camp einer der auffälligsten Spieler. Mit seinem 4.32 Speed ist er immer für ein Big Play gut.

Austins Hauptrolle im Team ist aber die Returner-Rolle. In der Preseason gelangen ihm gleich mehrere explosive Returns.

Der Gameplan:

Für die 49ers Defense und Steve Wilks gilt es, in diesem Spiel Druck mit einem 4-Man Pass Rush zu generieren. Die Offensive Line der Steelers ist zwar verbessert, dennoch sollte die 49ers D-Line dazu im Stande sein, das Spiel zu dominieren. Um Druck auf Pickett ausüben zu können, muss man es schaffen, die Steelers in 3rd & lang Situation zu bringen. Eine gute Run Defense ist dafür die Basis. Jener Defensive End, der gegenüber von Nick Bosa spielen wird, könnte hier zum X-Faktor werden, da dieser Spieler sicher immer wieder in 1:1-Situationen gegen einen der schwächelnden Tackle kommen wird.

Steve Wilks wird sein Debüt als Defensive Coordinator bei den 49ers geben. Sein Gameplan wird spannend zu beobachten sein, denn Steve Wilks blitzt sehr gerne. Im vergangenen Jahr spielte Wilks mit den Panthers gegen die Steelers und blitzte sehr häufig. Matt Canada hatte darauf gute Antworten und Mitch Trubisky nahm den Blitz regelrecht auseinander.

Es wird spannend zu sehen sein, wie Wilks in diese Richtung adjusted oder ob er seinem Blitz heavy scheme treu bleibt.

Steelers Defense:

Die Steelers Defense war seit Jahren das Prunkstück des Teams und gehört seit Jahren zu den Besten in der NFL. Dennoch, im letzten Jahr enttäuschte die Defense dann doch für ihre Verhältnisse und war nur knapp in den Top 10. Grund dafür war vor allem die Verletzung von T.J. Watt. Die Zahlen mit Watt und ohne ihn sind beeindruckend:

 

T.J. Watt wird am Sonntag gegen die 49ers spielen!

Zusätzlich zu T.J. Watt haben die Steelers in der D-Line noch einige weitere hochkarätige Spieler. Auf der anderen OLB Position hatte Alex Highsmith im letzten Jahr eine Breakout Season. 14.5 Sacks 2022 brachten ihm in der Offseason einen Vertrag über 4 Jahre und 68 Millionen Dollar ein. T.J. Watt ist dafür bekannt, auf der rechten Seite der Offense zu rushen, d. h. er wird das ganze Spiel im direkten Duell gegen Colton McKivitz sein. Kyle Shanahan muss McKivitz durch Chips vom Tight End oder Running Back helfen, sonst könnte das ein langer Abend werden. Auf der anderen Seite wird man oft das Duell Highsmith gegen Trent Williams sehen. Hier sollte Williams die Oberhand behalten.

In der Interior haben die Steelers mit Cameron Heyward ebenfalls einen Spieler auf Pro Bowl Level. Auch wenn Heyward bereits 34 Jahre alt ist, zeigte er in der letzten Saison keinen Leistungsverlust und verbuchte 10.5 Sacks.

Neben Heyward, Watt und Highsmith haben die Steelers auch einige gute Spieler in der Tiefe. Markus Golden, ehemaliger Spieler der Arizona Cardinals, sollte den meisten 49ers Fans noch in Erinnerung geblieben sein. Einen interessanten Mann konnte die Steelers in diesem Jahr in der 4. Runde des NFL Drafts auswählen, OLB Nick Herbig. Herbig hatte ein sehr gutes Camp und war in der Preseason mit 4 Sacks und einem Forced Fumble enorm auffällig.

 

Die Steelers waren im letzten Jahr Platz 3 in der Statistik QB-Hurries per Dropback.

Die Linebacker Position bei den Steelers ist mit Elandon Roberts (Dolphins) und Cole Holecomb (Commanders) komplett neu besetzt. Auch Kwon Alexander, der allen 49ers Fans bekannt sein sollte, wurde zu Beginn des Training Camps verpflichtet. Alexander ist noch der beste Coverage Linebacker dieser Gruppe, die anderen beiden sind aber vor allem im Passing Game für Kyle Shanahan angreifbar. Christian McCaffrey und George Kittle (wenn fit) könnten daher speziell in diesem Spiel große Faktoren im Passing Game werden.

Im Defensive Backfield mussten die Steelers den wohl schwersten Abgang in dieser Offseason verzeichnen. Starting Cornerback Cam Sutton wechselte nach Detroit zu den Lions. Sutton war ein wichtiger Spieler für diese Defense, da er in der Secondary (Inside/Outside) flexibel einsetzbar war. Nachbesetzt wurde diese Position mit CB Patrick Peterson. Die Frage ist hier, inwiefern der 33-jährige in das Scheme der Steelers passt, mehr dazu etwas später.

Der Superstar dieser Secondary ist ohne Zweifel Safety Minkah Fitzpatrick. In seinen 3 Jahren bei den Steelers gelangen ihm insgesamt 12 Interceptions, 6 davon im letzten Jahr. Fitzpatrick ist einer der besten Coverage Safeties und kann in unterschiedlichen Rollen spielen. DC Teryl Austin schafft es immer wieder, Fitzpatrick in gute Positionen zu bringen, wo er seine Instinkte ausspielen kann. Mehr dazu im Abschnitt über die Pass Defense.

Run Defense:

Die Run Defense der Steelers profitiert natürlich stark von der Front rund um T.J. Watt. Generell spielt die Defense von Teryl Austin bei 1st Down fast immer eine 5-Man Front und sehr häufig mit Single High Safety. Austin bringt auch sehr oft alle 5 Pass Rusher und spielt dahinter Man Coverage mit Single High Safety. Big Plays sind hier also möglich, wenn die Pass Protection hält.

Generell war die Run Defense der Steelers im letzten Jahr knapp in den Top 10. Teryl Austins Defense beendete 2022 auf Platz 9 in erlaubten Rushing Yards und auf Platz 8 in Yards per Carry. In Woche 12-17 belegten die Steelers sogar die beste Run Defense laut DVOA.

Auf die Defense von Teryl Austin wird in Woche 1 aber jede Menge Arbeit zukommen. Denn alle Running Backs, inklusive Elijah Mitchell, werden in Week 1 fit sein. Es wird spannend zu sehen sein, inwiefern Kyle Shanahan auf den Lauf setzt oder ob er anfangs mit dem Passspiel das Laufspiel eröffnen will.

Pass Defense:

Bei einem Pass Rush wie jenem von den Steelers würde man erwarten, dass man sich generell auf den 4-Man Rush verlässt, aber nicht in ,,Blitzburgh‘‘. Die Steelers waren 2022 #6 in Blitzes insgesamt und #6 in Blitzes per Dropback (31.5%). Im Vergleich dazu, die 49ers blitzten im letzten Jahr nur bei 23.2% der Dropbacks (#19).

Wie sieht die Antwort der Offense und Brock Purdy darauf aus?

Wenn man den Steelers eines raten würde, dann, dass sie gegen Brock Purdy besser nicht blitzen sollten. Purdy hat gleich in seinen ersten 2 Starts gezeigt, dass er immer eine Antwort auf den Blitz hat.

 

Generell sind die Steelers ein Team, das gerne Man Coverage spielt. Im letzten Jahr spielten nur 4 Teams mehr Man Coverage als das Team von Mike Tomlin. Ganz interessant – die Offense der 49ers bekam im letzten Jahr von ihren Gegnern vor dem Trade für Christian McCaffrey nur bei 36 % der Plays Man Coverage entgegengestellt – Rang 31. Nach dem McCaffrey Trade spielten Teams zu 48,4 % Man Coverage gegen die 49ers – Rang 5. Wir wissen alle, wie die Offense nach dem McCaffrey Trade ausgesehen hat…

 

Die Steelers holten, wie bereits oben erwähnt, in der Offseason Cornerback Patrick Petersen aus Minnesota. Petersen ist mit seinen 33 Jahren definitiv nicht mehr der schnellste. Er hat letztes Jahr eine sehr gute Saison gespielt, allerdings in einem Zone-heavy Scheme, das die Cornerbacks sehr stark beschützt. In Pittsburgh wird Petersen Press Man Coverage spielen müssen. Aufgrund seines fehlenden Speeds könnte man versuchen, ihn tief zu attackieren. Neben Petersen sind die Linebacker der Steelers vor allem in Pass Coverage angreifbar.

Der X-Faktor in der Secondary ist Minkah Fitzpatrick. Die Steelers machen einen guten Job, ihn in eine gute Position zu bringen, um Plays zu machen. Hier 2 Beispiele:

Die Steelers spielen Cover 3. Um die Mitte des Feldes wegzunehmen, droppen sie aus einem Pre Snap 2 High Look, in eine Single High Defense. Fitzpatrick und ein anderer Safety droppen in die ,,Hook Zones‘‘ in der Cover 3. Dadurch sind jetzt zwei Defensive Backs statt den Linebackern, die natürlich deutlich besser in Coverage sind, in der Mitte des Feldes. Durch die viele Bewegung nach dem Snap verwirrt man auch den Quarterback:

Ein weiteres Beispiel, wie die Steelers Fitzpatrick einsetzen, sehen wir im nächsten Bild. Die Steelers spielen ihre Man Coverage, die sie so häufig vor allem bei 3rd Down spielen. Pre Snap sieht es nach 2 tiefen Safeties aus, Fitzpatrick bewegt sich nach dem Snap aber in die Position des ,,Robbers‘‘. Er kann dadurch frei spielen und die Augen des Quarterbacks lesen. Seine Instinkte gepaart mit seiner Play Recognition was Routes angeht ist einfach elite.

 

Das Passing Game der 49ers ist vor allem über die Mitte des Feldes ausgelegt. Ein Teil des Gameplans könnte es also sein, Fitzpatrick noch öfter in diese Bereiche droppen zu lassen, um die Stärke der 49ers wegzunehmen. Purdy muss Fitzpatrick zu jeder Zeit im Blick haben.

Der Gameplan:

Kyle Shanahan wird auf eine Steelers Defense treffen, die den Lauf extrem aggressiv spielen wird. Es wird vor allem wichtig sein, bei early downs den Ball zu werfen, um in weiterer Folge das Laufspiel zu eröffnen. Enorm wichtig wird es, aus klaren Passing Situations zu bleiben, damit der Pass Rush der Steelers nicht zur Entfaltung kommt. Komplett kann man das nie vermeiden, aber man muss es bestmöglich versuchen. Bei einem Potenziellen engen Spiel wird auch die Redzone Effektivität wichtig sein. Am Ende müssen Touchdowns her, keine Field Goals.

Fazit:

Man kann davon ausgehen, dass dieses Spiel ein enges Duell zwischen zwei guten Teams wird. Was vermutlich ausschlaggebend wird, ist das Duell an der Line of Scrimmage. Wer es schafft, die gegnerische D-Line besser zu kontrollieren, wird gute Chancen haben, dieses Spiel zu gewinnen. Das Run Game wird für beide Teams ein großer Faktor sein, um klare Passing-Situationen zu vermeiden.

Beide Teams haben gute Matchups in einzelnen Positionsgruppen. Bei diesen zwei guten Defenses kann man eigentlich von einem Low-scoring Game ausgehen. Die 49ers Offense sollte grundsätzlich aber vorteilhafte Matchups gegen die Defense der Steelers haben. Für Kyle Shanahans Offense wird es darauf ankommen, in einen Rhythmus zu finden und Turnover zu vermeiden. Wenn die 49ers im letzten Jahr das Turnover Battle gewonnen haben, dann haben sie auch jedes einzelne Spiel gewonnen.

Written by Lukas Pesendorfer

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